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Im Potsdamer Rathaus geht man derzeit von 2500 neuen Bewohnern pro Jahr aus.

© dpa

Potsdam wächst und wächst: Fast 169.000 Potsdamer

Potsdam wächst noch schneller als vor einem Jahr. Die rasante Entwicklung stellt die Stadt vor weitere Herausforderungen bei der Kita-, Schul- und Verkehrsplanung.

Potsdam - Die Potsdamer Bevölkerung wächst weiter, und zwar rasanter als noch vor einem Jahr. Laut dem am Freitag veröffentlichten Quartalsbericht der Stadtverwaltung lebten in Potsdam Ende Juni genau 168.929 Einwohner – 1424 mehr als noch Anfang des Jahres. Im selben Zeitraum vor einem Jahr war die Zahl der Potsdamer um 1269 gestiegen, im ersten Halbjahr 2014 um 1034. Vor genau fünf Jahren lebten 155.980 Einwohner in der Landeshauptstadt, fast 13.000 weniger als jetzt.

Setzte sich der Trend fort, läge das Wachstum mit hochgerechnet rund 2800 Neu-Potsdamern in diesem Jahr einmal mehr über dem prognostizierten Rahmen. Derzeit geht man im Rathaus von rund 2500 neuen Bewohnern pro Jahr aus. Insgesamt soll demnach bis zum Jahr 2035 die Zahl der Potsdamer auf knapp 200.000 Menschen ansteigen.

Potsdam kommt kaum hinterher

Das rasante Wachstum stellt die Stadt vor diverse Herausforderungen, weil vor allem Familien mit Kindern in die Stadt ziehen. Auch die Zahl der neugeborenen Potsdamer – seit Anfang des Jahres 925 – hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 noch einmal um 104 Babys erhöht. Für die Kinder werden zunächst Kitas, später auch Schulen benötigt. Doch Potsdam kommt dabei kaum hinterher: Bereits im Frühjahr hatte ein Engpass bei Kita-Plätzen für Ärger bei betroffenen Eltern gesorgt. Parallel streiten Stadtverwaltung und die in Potsdam zuständigen Kita-Träger weiterhin über die finanziellen Rahmenbedingungen für künftige Kita-Neubauten. Es geht um keine Petitesse: Mehr als 10.000 Krippen-, Kita und Hort-Plätze sind in den vergangenen 14 Jahren geschaffen worden, weitere 1000 sollen es bis Ende 2017 sein. 70 Millionen Euro gibt die Stadt dafür jährlich aus, Tendenz steigend.

Und schon jetzt muss die Stadt wegen des Wachstums auch mehrere zusätzliche Schulen bauen. Erst in dieser Woche haben die Stadtverordneten dabei den Weg für eine neue weiterführende Schule im besonders schnell wachsenden Potsdamer Norden freigemacht. Diese soll auf einem 4,3 Hektar großen Areal an der Ecke Pappelallee/Reiherweg errichtet werden. Die dafür nötige Aufstellung eines Bebauungsplans haben die Stadtverordneten zugestimmt. Zudem muss die Stadt das Landesgrundstück noch kaufen, die Verhandlungen dazu laufen noch. Schon vor zwei Jahren hatte Potsdam ein Schulpaket über 160 Millionen Euro aufgelegt, das wegen des weiteren Wachstums bei den Schülerzahlen auf inzwischen 240 Millionen angewachsen ist. Dabei geht es auch um zwei neue Grundschulen in Babelsberg und in der Teltower Vorstadt.

Lösung für Potsdams Verkehrsprobleme

Auch für die wachsenden Verkehrsströme – die Zahl der Autos wächst Jahr für Jahr um rund 1000 auf zuletzt mehr als 88.000 – muss die Stadt Lösungen finden. Das größte Projekt dabei ist in den kommenden Jahren der Umbau des Leipziger Dreiecks, für den die Stadtverordneten am Mittwoch einen B-Plan beschlossen haben. Der Baubeginn an der wichtigen Doppelkreuzung ist für das Jahr 2018 vorgesehen und soll im besten Fall drei Jahre dauern. Das Ziel sind unter anderem weniger Staus sowie kürzere Fahrzeiten für Bus und Bahn. Für solche Maßnahmen, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern, haben die Stadtverordneten im vergangenen Jahr ein 50-Millionen-Euro-Paket beschlossen. Unter den Neu-Potsdamern sind auch einige anerkannte Asylbewerber. So stieg der Ausländeranteil auf nunmehr 6,9 Prozent, das sind 1,2 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Der Arbeitsmarkt hält mit dem schnellen Wachstum mit: Aktuell liegt die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent. Vor einem Jahr waren 6,7 Prozent der Potsdamer ohne Job. 

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