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Potsdam vor der Stichwahl: Potsdamer OB-Kandidaten gehen in die Offensive

Die beiden Potsdamer Oberbürgermeister-Kandidaten gehen in die Offensive - auf ihre jeweils eigene Weise.

Rund eine Woche vor der Stichwahl zum Oberbürgermeister zwischen Mike Schubert (SPD) und der Linke-Kandidatin Martina Trauth (parteilos) nimmt der Wahlkampf noch einmal Fahrt auf. Schuberts Team verschickte am Freitag unter dem Motto „Die Region gemeinsam gestalten“ eine Mitteilung von Schubert, dem mittelmärkischen Landrat Wolfgang Blasig (beide SPD) und dem Oberbürgermeister von Brandenburg/Havel, Steffen Scheller (CDU).

Unterstützung für Schubert

Der Tenor: Potsdams gegenwärtiger Sozialdezernent Schubert erhält Unterstützung für seine Idee, in gemeinsamen Gesprächen nach Lösungen für den südwestlich von Berlin gelegenen boomenden Ballungsraum zu suchen, etwa in der Wirtschaftsförderung oder beim Standortmanagement. Ziel solle auch ein abgestimmtes Auftreten gegenüber der Landesregierung bei wichtigen Themen sein – gerade bei Verkehrsfragen. So lasse sich mehr erreichen, sagte Schubert. Blasig erklärte: „Es ist gut, wenn Potsdam auf die Region zugeht und sich für mehr Gemeinsamkeit in der Region engagiert.“ Das gehe über die bisherige Zusammenarbeit hinaus. Auch Scheller begrüßte den Vorstoß: Damit könnten „Konkurrenzen im Sinne der Menschen vermieden werden“. 

Neue Internetseite der Linken

Die Linke wiederum wirbt nun für ihre Kandidatin mit dem Slogan „Trauth statt Thronprinz“ und veröffentlichte eine neue Internetseite unter der Adresse www.28-jahre-spd-sind-genug.de. Dort können Nutzer in einem Forum kommentieren, warum die Potsdamer SPD nicht mehr das Rathaus führen sollte.

Dazu hat Trauth, die als Gleichstellungsbeauftragte im Rathaus arbeitet, ein Sofortprogramm veröffentlicht. Demnach wolle sie bei einem Wahlsieg den öffentlichen Nahverkehr für Schüler, Azubis, Erwerbslose und Rentner kostenlos anbieten, die von der Stadt zu hoch angesetzten Kita-Beiträge unverzüglich zurückzahlen und das vom Abriss bedrohte Terrassenrestaurant Minsk in öffentlicher Hand erhalten – als Begegnungsraum mit kommunaler Kita. Zur Finanzierung dieser Vorhaben macht sie keine Angaben. „Die SPD ist verantwortlich für die beispiellose Tilgung der Ostmoderne als bedeutender Epoche der Potsdamer Stadtgeschichte“, moniert Trauth – ohne freilich zu erwähnen, dass auch die Linke-Fraktion letztlich den von ihr kritisierten Abriss der Fachhochschule mitgetragen hatte. Auch hätte die SPD die Stadt und die Mieter „an Spekulanten ausgeliefert“, so Trauth. Sie fordert einen Mietenstopp bei der kommunalen Bauholding Pro Potsdam.

Am kommenden Dienstag stehen sich die Kandidaten in einer PNN-Podiumsdiskussion im NH-Hotel Voltaire in der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber (18 Uhr). Anmeldung unter www.pnn.de/stichwahl. Die Debatte wird per Livestream unter www.pnn.de übertragen.

Bei der ersten Runde der OB-Wahl am 23. September konnte Schubert mit 32,2 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinen, Trauth kam auf 19,1 Prozent. Die anderen Kandidaten lagen dahinter. 

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