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Potsdam: Vertrag zur Pfingstberg-Sanierung unterzeichnet

Das Sanierungsprojekt von Springer-Vorstandschef MathiasDöpfner kann starten. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs zeigt sich optimistisch.

Nauener Vorstadt - Nun ist der Streit zwischen Rathaus und Springer-Vorstand Mathias Döpfner um die durch ihn geplante Pfingstberg-Sanierung auch offiziell beigelegt. In seiner wöchentlichen Internetkolumne teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit, der entsprechende Vertrag mit Döpfner sei Ende der vergangenen Woche unterschrieben worden. Damit kann nun der Welterbepark der Villa Henckel saniert werden.

Bis Ende Juni nächsten Jahres soll wie berichtet ein erster Teil des Parks am Pfingstberg wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dafür würden in einem ersten Bauabschnitt zwischen dem Lepsiushaus, der Großen Weinmeisterstraße und der Villa Henckel Bäume gefällt oder gestutzt sowie Wege angelegt. „Ich freue mich darüber, dass es uns gelungen ist, jetzt endlich die ganzen natur-, denkmalschutz- und genehmigungsrechtlichen Fragen zu klären“, so Jakobs. In einem zweiten Abschnitt soll die marode Villa Schlieffen bis zum 30. Juni 2021 komplett erneuert werden. Das Haus soll kulturell genutzt werden. „Ich bin gespannt, welches Konzept in der Villa Schlieffen umgesetzt wird“, so Jakobs. Ein dritter Bauabschnitt im Norden des Parks – noch einmal 25 000 Quadratmeter – soll bis spätestens Juni 2023 fertig sein.

Döpfner darf einen kleineren Teil des Parks privat nutzen - und zahlt die Sanierung des restlichen Parks

Im vergangenen Frühjahr hatten die Stadtverordneten entschieden, dass Springer-Vorstand Döpfner einen kleineren Teil des Parks um die ihm gehörende Villa Henckel 40 Jahre lang privat nutzen darf. Als Gegenleistung bezahlt er sowohl die Sanierung des restlichen und deutlich großen Parks als auch der dortigen maroden Villa Schlieffen – und die Pflege der öffentlichen Grünanlage. Das Geschäft eingefädelt hatte die Schlösserstiftung, die kein Geld für die Sanierung des Areals übrig hat. Für die Arbeiten hat sich Döpfner verpflichtet, mindestens 1,8 Millionen Euro aufzuwenden. Bürgerinitiativen hatten gegen die Mitte 2014 aus Sicherheitsgründen erfolgte Schließung des verwilderten Parks protestiert. Auch den nun vertraglich fixierten Kompromiss hatten sie kritisiert: Döpfner erhalte zu viel Privatgelände und werde zu großzügig von Vorgaben des geltenden Bebauungsplans befreit.

Dazu erklärte nun Jakobs: „Es ist ja bekannt, dass ich ursprünglich nicht sonderlich erfreut war, wie das Vorhaben kommuniziert wurde und umgesetzt werden sollte. Nun aber haben wir es in gemeinsamen Anstrengungen geschafft, alle Probleme aus dem Weg zu räumen und vor allem eine verlässliche Vereinbarung zur öffentlichen Zugänglichkeit des Pfingstberg-Parks abzuschließen.“ Das stimme ihn zufrieden, so Jakobs. Er sei überzeugt, dass die Potsdamer „das Ergebnis am Ende sehenswert finden“. 

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