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Potsdam: Shanghai Business Center eröffnet

Ein für 2,8 Millionen Euro sanierter Militärbau in den Potsdamer Roten Kasernen ist seit Freitag Anlaufstelle für chinesische Investoren.

Potsdam - Potsdam kann nun auf einen ständigen Anlaufpunkt für chinesische Investoren verweisen: das Potsdam Shanghai Business Center. Am Freitag wurde das chinesische Wirtschaftszentrum in den Roten Kasernen eröffnet. Unternehmern aus China, die im Land Brandenburg oder darüber hinaus investieren wollen, stehen nun in einem mit chinesischem Kapital in Höhe von 2,8 Millionen Euro sanierten Ziegelbau Büro- und Arbeitsräume auf 2500 Quadratmetern zur Verfügung. 21 Business-Apartments können angemietet werden. Das Shanghai Business Center bietet auch Dienstleistungen wie die Übernahme von Behördengängen.

Mit zehn Firmen aus China habe er bereits Verträge über die Nutzung von Räumen abgeschlossen, erklärte Geschäftsführer Zhiqi Fan. Darunter gehöre auch eine Firma, die Serviceleistungen für Privatflugzeuge in China anbietet und sowohl an der Pilotenausbildung in Schönefeld interessiert ist als auch an Kontakten zu Flugzeugindustrie im Land Brandenburg. Eine Firma, die elektronische Geräte herstellt, wolle im Shanghai Business Center ein Design-Center betreiben. Es gehe um „deutsches Design für Produkte, die in China verkauft werden“, sagte Fan. Probleme gebe es Fan zufolge mit den Aufenthaltsgenehmigungen einiger chinesicher Firmenchefs. Dazu sei er mit Vertretern der Landesregierung und der Stadt Potsdam in guten Gesprächen. Potsdams Wirtschaftsförderchef erklärte den PNN dazu, die Rechtsprechung beim Ausländerrecht werde „den hohen Anforderungen an die Flexibilität im Wirtschaftsleben nicht immer gerecht“.

Brandenburgs Wirtschaftsstaatssekretär Henning Heidemanns zeigte sich erfreut darüber, dass es mittlerweile nicht nur deutsche Investoren in China gibt, sondern auch chinesische Investitionen in Deutschland. „Handel ist eine Zweibahnstraße“, sagte Heidemanns. Und weiter: „Ihr Erfolg wird unser Erfolg sein.“ Der Geschäftsführer der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), Steffen Kammradt, bezeichnete Fan und die am Freitag in China weilende Hauptinvestorin des Potsdam Shanghai Business Centers, die Unternehmerin Zhou Jinyi, als „Vorreiter“. Es gebe in der Wirtschaftsförderung eine alte Weisheit, sagte Kammradt: „Erst kommt die Handelsvertretung, dann der Vertrieb und dann die Produktion.“ Der Architekt Dirk Bopst, der mit seiner Büropartnerin Katja Melan die Sanierung des historischen Militärbaus leitete, würdigte die Unterbringung des Shanghai Business Centers in einem Baudenkmal statt in einem Stahl-Glas-Neubau. „Wir haben in China schon ein Stahl-Glas-Gebäude“, erwiderte Geschäftsführer Fan freudig schlagfertig. Die Roten Kasernen wurde 1892 bis 1895 für zwei königliche Garde-Feld-Artillerie-Regimenter errichtet. Letzter Nutzer war bis 1994 die Sowjetarmee.

Erste Kontakte hinsichtlich eines chinesischen Wirtschaftszentrums in Potsdam gab es bereits 2005, erklärte Frerichs. Es habe danach viele Gespräche über Denkmalschutzfragen gegeben. Geschäftsführer Fan sagte den PNN, er habe zwei Jahre auf die Baugenehmigung warten müsse; zwischenzeitlich sei der Bebauungsplan geändert worden. Fan kündigte an, auch ein zweites, bereits erworbenes Gebäude in den Roten Kasernen sanieren zu wollen. Da die Investitionssumme von zehn Millionen Euro sehr hoch sei, suche er dafür Partner in Potsdam.

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