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Ab Ende April ist im Schloss Babelsberg die Ausstellung „Pückler. Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin“ zu sehen.

© J. Bergmann

Potsdam: Pückler-Schau im Schloss Babelsberg ab Ende April

Die Schlösserstiftung würdigt Gartengestalter Pückler erstmals in einer großen Ausstellung. Nach Ende der Schau wird das Schloss wieder geschlossen. Zudem geht das große Sanierungsprogramm weiter.

Von Peer Straube

Potsdam - Es wird für viele Jahre die letzte Gelegenheit sein, einen Blick ins Innere des Welterbeschlosses Babelsberg in Potsdam zu werfen: Am 29. April wird in dem Schinkel-Bau, der Mitte des 19. Jahrhunderts als Kronprinzenschloss für Wilhelm I. errichtet wurde, eine große Ausstellung über den großen Gartengestalter Hermann Fürst von Pückler-Muskau eröffnet.

Stiftung widmet sich zum ersten Mal dem Schaffen Pücklers

„Pückler. Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin“ heißt die Schau und sie soll der „diesjährige Höhepunkt“ der Schlösserstiftung werden, sagte deren Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Donnerstag bei der traditionellen Jahrespressekonferenz in Potsdam. Zum ersten Mal überhaupt widme sich die Stiftung dem Schaffen dieses „neben Lenné zweiten Giganten der Gartengestaltung im Deutschland des 19. Jahrhunderts“, erklärte Gartendirektor Michael Rohde.

Gegliedert sei die Ausstellung in zehn Themenbereiche, die sich unter anderem mit dem Leben Pücklers, seinen Beziehungen zum preußischen Hof, seiner Gartenkunst und den im vergangenen Jahr aufwendig wiederhergestellten Wasserspielen im Park Babelsberg beschäftigen. Letztere stünden auch im Mittelpunkt von Filmen und „grandiosen 3D-Aufnahmen, die die Parklandschaft im Wechsel der Jahreszeiten erlebbar machten, sagte Rohde. Gezeigt würden zudem Geschenke, die der reiselustige Adlige Kaiserin Augusta gemacht hat, sowie originale Schriften des Fürsten. Darüber soll es Führungen durch die Gartenlandschaft in der Umgebung des Schlosses geben, die erkennen lassen, welchen Aufwand der Gartenkünstler bei der Gestaltung des Parks betrieben hat. „Der Park Babelsberg ist einzigartig in Europa“, erklärte Rohde mit Blick auf das komplizierte Bewässerungssystem, das allein in der Umgebung des Schlosses acht Fontänen, diverse Brunnen, künstliche Seen und Wasserfälle speist. Angetrieben von Dampfmaschinenkraft wird dabei das Wasser aus der Havel in mehrere erhöht gelegene Sammelbecken gepumpt und von dort auf die Wasserspiele verteilt. So etwas habe es seinerzeit nicht einmal in England gegeben, so Rohde. Die Insel war damals führend bei der Gestaltung von Landschaftsgärten.

Noch ist unklar, wann das Schloss Babelsberg wieder geöffnet wird

Nach der Ausstellung, die bis zum 15. Oktober läuft, wird das Schloss wieder geschlossen. Wann es auf Dauer geöffnet werden kann, ist noch unklar. „Innerhalb der nächsten zehn Jahre“ werde man mit der Sanierung der Innenräume beginnen, sagte Dorgerloh. Fassade, Dach, Terrassen und Fenster waren wie berichtet bis zum vergangenen Jahr bereits mit Millionenaufwand saniert worden.

Die Wiederherstellung der Innenräume soll aus den Mitteln des sogenannten zweiten Sonderinvestitionsprogramms zur Rettung des bedrohten Preußenerbes bezahlt werden, für das der Bund, Berlin und Brandenburg ab 2018, gestreckt über mehr als zehn Jahre, insgesamt 400 Millionen Euro bereitstellen. Die erste Auflage dieses Programms über 155 Millionen Euro läuft Ende dieses Jahres aus. 

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Noch sind die Räume des Schlosses Babelsberg nicht öffentlich zugänglich. Der rbb öffnete vor Kurzem mit seiner Aktion „Meine Entdeckung“ einigen Besuchern trotzdem die Türen - und die PNN waren mit dabei.

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Weitere Hintergründe dazu lesen Sie in der Freitagsausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten oder ab 22.15 Uhr im E-Paper >>

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