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Von Henry Klix: Zweiter Anlauf für Kreiselbau

Neue Lösung für Kreuzung B1-Abzweig Petzow / Auch am Bahntunnel in Werder wird weiter geplant

Werder (Havel) / Schwielowsee - Diesmal kann nichts mehr schiefgehen, sagt Frank Schmidt, Planungschef im Landesbetrieb Straßenwesen Potsdam: In der zweiten Jahreshälfte soll der Kreisverkehr zwischen Geltow und Werder gebaut werden. Eigentlich sollte der Kreisel schon 2010 fertig werden, doch ein dazu benötigtes Grundstück konnte nicht rechtzeitig erworben werden. „Das ist jetzt geklärt“, versicherte Schmidt.

Am betreffenden Abzweig nach Petzow und zum Resort Schwielowsee fahren im Schnitt täglich 23 500 Fahrzeuge vorbei. Der Landesbetrieb hat lange um eine Lösung gerungen, um die Kreuzung sicherer zu machen. Für abbiegende Fahrzeuge ist es im Berufsverkehr manchmal schwierig, von Petzow auf die Bundesstraße oder von der Bundesstraße nach Petzow zu kommen, so Schmidt. Riskant sei die Kreuzung auch für Radfahrer, für die neue Querungshilfen entstehen sollen. Mit dem Kreisel wird die Kreuzung in Richtung Havel etwas aufgeweitet.

Im Zuge der Bauarbeiten soll auch die löchrige Asphaltdecke zwischen dem neuen Kreisel und der Strengbrücke am Werderaner Ortseingang erneuert werden. Der Baubeginn für beide Bauprojekte ist in den Sommerferien geplant, der Verkehr kann in der Ferienzeit teils nur einspurig fließen. Über Glindow wird eine Umleitung eingerichtet. Die Bauarbeiten für den Kreisel werden sich bis zum Jahresende hinziehen, das soll dann ohne große Verkehrsbehinderungen vonstatten gehen: Geplant ist ein „Bypass“ – eine kurze, zweispurige Umleitung über den Parkplatz an der „Holländer Mühle“.

Während über den Grunderwerb verhandelt wurde, sind noch einige Bauabschnitte hinzugekommen: Auch die Radweg-Decke zwischen Kreisel und Strengbrücke und die Zufahrt zur Fahrradstraße nach Petzow sollen nun erneuert werden. Für den Regenwasser-Abscheider wurde zugunsten der Wasserqualität der Havel ein höherer Standard gewählt. So sind die Baukosten von 800 000 auf 1,8 Millionen Euro geklettert. Das Projekt gehört damit zu den wichtigsten des Landesbetriebs in diesem Jahr.

Zwei weitere Bauprojekte in Werder werden zwar noch nicht 2011 umgesetzt, stehen aber inzwischen „mit hoher Priorität auf der Warteliste“, wie Schmidt es formulierte: der zweite Bauabschnitt der Eisenbahnstraße und die Ortsdurchfahrt Plötzin. Auch der Bau des L 90-Bahntunnels bleibt aktuell. „Das Projekt liegt nicht auf Eis“, widersprach Schmidt anderslautenden Verlautbarungen. Nach halbjähriger Unterbrechung durch die Landeshaushaltssperre im vergangenen Jahr werde „mit voller Kraft weitergeplant“. Das Planfeststellungsverfahren für das Großprojekt am Bahnhof Werder soll in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Die Baukosten werden auf 12 bis 15 Millionen Euro geschätzt. Allerdings sei ein Baubeginn schon wegen der ausstehenden Verfahrens- und Planungsschritte – unabhängig von der Finanzierung – vor 2014/2015 nicht zu machen: „Das Planfeststellungsverfahren wird anderthalb Jahre brauchen, dann geht es erstmal in die Ausführungsplanung.“

Schmidt begrüßte, dass die Stadt Werder für den Tunnelneubau Kontakt zum Bundesverkehrsministerium aufgenommen hat. Der parlamentarische Staatssekretär, Enak Ferlemann (CDU), hatte sich unlängst vor Ort über die Situation informiert. Bund und die bundeseigene Bahn AG sind an den Projektkosten beteiligt. Untersuchungen des Landesbetriebs hatten tägliche Schließzeiten des Bahnübergangs von etwa sechs Stunden ergeben, im Berufsverkehr kommt es zu Sperrzeiten von bis zu 33 Minuten pro Stunde. 7000 Fahrzeuge passieren die Strecke täglich – Tendenz steigend.

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