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Potsdam-Mittelmark: „Zuversicht statt Kleinmut“

Grußwort zum Jahreswechsel: Landrat Koch wünscht sich gute Kandidaten zur Kommunalwahl 2008

Potsdam-Mittelmark - Landrat Lothar Koch (SPD) hat die Bürger im Landkreis aufgefordert, sich kommunalpolitisch zu engagieren. „Im September 2008 werden im Land Brandenburg die Volksvertretungen in den Gemeinden, Städten und Kreisen neu gewählt. Dafür brauchen wir Menschen, die anpacken statt einpacken, die Zuversicht ausstrahlen statt Kleinmut“, sagte Koch in seinem Grußwort zum Jahreswechsel. Er hoffe sehr, dass sich „viele engagierte und kluge Köpfe für diese verantwortungsvollen Ehrenämter“ zur Wahl stellen werden. „Unseren Bürgerinnen und Bürgern möchte ich schon heute ans Herz legen, mit ihrer Stimmabgabe die Kandidaten dann auch in die Pflicht zu nehmen. Nur so können demokratische Grundsätze wirken“, so Koch.

Aus Sicht des Landkreises sei das Jahr 2007 ein erfolgreiches gewesen, wenngleich es eine Reihe komplizierter Aufgaben zu bewältigen gab. „Ich denke dabei an die Konsolidierung des Haushaltes, den Verkauf des Kreiskrankenhauses und die vielen demografischen Themen, die im äußeren Verflechtungsraum zunehmend Gesprächs- und Arbeitsgegenstand sind.“ Sorge bereite ihm, dass der ländliche Raum durch die abnehmende Finanzausstattung seitens der Landesregierung von der Entwicklung des Speckgürtels abgekoppelt werde. „Mit Sicherheit müssen wir in diesen Fragen umdenken und neue Wege gehen“, so der Landrat. Er habe den Eindruck, dass gerade im ländlichen Raum ungenutzte Ideen, Erfahrungen und Talente schlummern, die es mit System zu fördern gelte.

„Eine Chance ist die gezielte Regionalentwicklung, auch in Form durchdachter Förderung der Wirtschaft, des Tourismus oder von Projekten im innovativen Bereich.“ Koch denkt an den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten insbesondere auf dem Gebiet regenerativer Energien oder der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.

Durch den Beschluss zum Haushalt 2008 auf der Kreistagssitzung am 6. Dezember 2007 habe der Landkreis seine vollständige Handlungsfähigkeit zurückgewonnen – so werde es möglich, zusätzlich durch kreiseigene Finanzen ausgewählte schlüssige Konzepte und Projekte zu realisieren. „Die Aufstockung der Mittel für die Denkmalpflege stellte sich dabei in den vergangenen zwei Jahren als Erfolgsrezept heraus. Handwerksbetriebe aus der Region erhielten Aufträge, konnten Arbeitsplätze sichern und sich so am Markt weiter etablieren und stabilisieren“, sagte der Landrat. Die vom Landkreis eingesetzte Summe habe sich mit diesen Investitionen verachtfacht, wertvolles Kulturgut sei erhalten geblieben, dass gleichzeitig die touristische Attraktivität der Reiseregionen Havelland und Fläming erhöhe.

Die wachsende Binnenkonjunktur sei vor allem auf dem Arbeitsmarkt positiv spürbar. „Potsdam-Mittelmark lag in den zurückliegenden Monaten mit einer Arbeitslosenrate unter neun Prozent fast auf Bundesniveau“, so Koch. Die Mittelmärkische Agentur zur Integration in Arbeit konzentriere ihre Tätigkeit unter anderem erfolgreich auf die Eingliederung arbeitsloser Jugendlicher in den Arbeitsprozess. „Überhaupt wird die Förderung von Kindern und Jugendlichen in näherer Zukunft eine hohe Priorität haben müssen.“

Der konsequente Ausbau der Schulen in Kreisträgerschaft sei folgerichtig, auch das für das kommende Jahr angestrebte kreisliche Bündnis für Familien. In diesem Punkt wünscht sich der Landrat noch mehr Engagement von Unternehmen und Firmen aus der Region. „Mit jedem Kind, mit jeder intakten Familie gewinnen wir, gewinnt unser Land ein Stück Zukunft!“

Sinkende Geburtenraten seien weit mehr als nur abstrakte Zahlen. Weniger Kinder würden weniger Nachwuchs in den Vereinen, Feuerwehren, Ehrenämtern oder kommunalen Einrichtungen bedeuten. „Die Entvölkerung unserer schönen Dörfer ist für mich eine unerträgliche Vorstellung. Aus dem Geburtendefizit von heute wird ein Bewerberdefizit von morgen! Erste Anzeichen dafür sind bereits deutlich erkennbar.“ Der proklamierte Jugendkult der Spaßgesellschaft werde bald ein jähes Ende finden, meint Koch, „dann erst zu agieren, wäre zu spät! Deshalb machen wir uns Gedanken, wie der Landkreis für junge Menschen und Familien noch attraktiver werden könnte aber auch, wie Jung und Alt künftig miteinander leben und voneinander profitieren sollten.“ hkx

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