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Potsdam-Mittelmark: Zur Alten Nuthe und zum Königsgraben

Auf Tour mit dem Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung

Nuthetal - Am Neujahrstag an die frische Luft: Beim Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung ist das seit über zehn Jahren guter Brauch, so war auch diesmal eine ausgedehnte Wanderung durch die Natur angesetzt. Rund 50 Interessenten hatten sich am Montagnachmittag vor dem Tremsdorfer Eichenhof eingefunden, um dann eine fast dreistündige Nachmittags- Exkursion durch Feld und Wald zu absolvieren.

Wanderleiter Peter Koch, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Landschaftsfördervereins, hatte wiederum eine Tour von Tremsdorf bis zur Alten Nuthe und zum Königsgraben bei Saarmund ausgewählt– vorbei am Tremsdorfer Observatorium für solare Radioastronomie und am Saarmunder Elsbruch. Was zugleich ein Gang durch die Geschichte dieses solange von intensiver Landwirtschaft geprägten Landstrichs war. Der Eichenhof mit der „Eichenschänke“, einst LPG-Schweinemastkombinat, ist zu einem noblen Standort für Pferdesportler geworden, wo inzwischen auch hochrangige Turniere und Meisterschaften ausgetragen werden. Weite Landflächen davor sind in Absprache mit dem Landwirtschaftsbetrieb agro Saarmund stillgelegt worden, und so entwickelt sich wieder eine reichhaltigen Flora und Fauna. Wovon auch mancher Sprung Rehe kündete.

Als sachkundiger Begleiter hatte sich der Potsdamer Ornithologe Michael Zarning der Wandergruppe angeschlossen, der mit seinen Betrachtungen zum Wandel der Landschaft interessierte Zuhörer fand. Wie an dem Landstrich am Observatorium inmitten der weiten Wiesenlandschaft. Lange Zeit hatte hier eine stattliche Zahl von Rebhühnern ihre Heimstatt. Jetzt sind sie weg, weil das Grünland allein als Nahrungsquelle nicht ausreicht. Indes haben sich nach den Bauarbeiten am Königsgraben erneut seltene Vogelarten angesiedelt. „Hier finden sich wieder die Rohrweihe und Schilfrohrsänger“, wusste Michael Zarning zu berichten, der sich weiterhin mit der Pflanzung von Feldgehölzen beschäftigt.

„Es war ein schönes Erlebnis“, so die Meinung der Wanderer nach der fast dreistündigen Tour. Herbert Naew aus Kleinmachnow, von Anfang an Vereinsmitglied, musste die Strecke wegen einer „Beinattacke“ verkürzen, wollte aber wie immer dabei sein. Gern plauderte er über die Neujahrausflüge vergangener Jahre, wie über einen „bei herrlichem Winterwetter mit Marschverpflegung“ nach Blankensee. An Zielen mangelt es dem in Stücken ansässigen und rund 250 Mitglieder zählenden Verein unter Vorsitz von Anette Prochnow ja nicht, denn zu seinem Wirkungsfeld gehören die Gemarkungen von rund 60 Ortschaften in den Kreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. 1991 war er gegründet worden mit dem Ziel, die Kulturlandschaft mit ihren Funktionen zu erhalten. Er betreut zugleich das Stauwehr am Königsgraben. Zu den traditionellen Neujahrsausflügen gehört eine Fülle weiterer Veranstaltungen. Der diesjährige Terminkalender, für den die Naturparkverwaltung mit Sitz in Dobbrikow verantwortlich zeichnet, wird Ende März erscheinen. Georg Jopke

Georg Jopke

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