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Potsdam-Mittelmark: Zu Gast im Pflegeheim

Senvital eröffnet am Rathausmarkt in Kleinmachnow ein Haus für 160 Senioren und Demenzkranke. Für deren spezielle Bedürfnisse ist dort bestens gesorgt.

Kleinmachnow - Altenpflege kann auch Urlaub sein. Zum Beispiel bei einem heißen Bad in einem blubbernden Whirlpool bei lauschiger Beleuchtung und zarten musikalischen Klängen. Am Donnerstagnachmittag ist in Kleinmachnow an der Förster-Funke-Allee das neue Senioren- und Pflegezentrum der Senvital eröffnet worden. Gegenüber dem Rathausmarkt verfügt das Haus über 160 Pflegeplätze. Die Gäste sollen in 119 Einzel- und 22 Doppelzimmer untergebracht werden und von der Hotelphilosophie des Hauses profitieren, die unter anderem auch großzügige Badewannen auf den Etagen vorsieht. Außerdem werden die Heimbewohner an einer rund um die Uhr besetzten Rezeption empfangen, bevor sie von dort per Fahrstuhl oder zu Fuß in ihre behindertengerechten Zimmer gelangen können. Im Erdgeschoss verfügt das Haus über ein Restaurant sowie einen geschützten und speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken eingerichteten Wohnbereich.

„Wir müssen uns auf die Welt der Demenzkranken einlassen“, erklärte Pflegeleiterin Birgit Lieske bei einem Rundgang durch die Räume das Konzept. Da sich viele Demenzkranke noch gut an ihre Kindheit oder die Jugend erinnern können und bei Gesprächen über die alte Zeit regelrecht aufblühten, versuche man dem mit alten Bildern, einer Nähmaschine oder Emaille-Töpfen in der Küche entgegenzukommen. Zwar sind die Bewohner des Hauses rund um die Uhr versorgt, trotzdem sollen in einer gesonderten Küche alte Kochkünste der Bewohner nicht in Vergessenheit geraten.

Die Zimmer selbst sind jeweils mit einem eigenen Badezimmer samt Dusche ausgestattet. Es gibt einen Kleiderschrank, ein Bett, ein Nachttisch, einen Tisch sowie eine Kommode und einen Ausblick entweder auf den geschäftigen Rathausmarkt oder auf eine ruhige Kleinmachnower Wohnsiedlung. Der Demenzbereich verfügt über insgesamt 25 Plätze, von denen drei als sogenannte Kurzzeitpflegestellen gelten. Hier können Familien ihre demenzkranken Angehörigen über einen kurzen Zeitraum unterbringen, zum Beispiel weil sie selbst ins Krankenhaus müssen oder in den Urlaub fahren wollen und sich deshalb nicht um ihre Verwandten kümmern können.

In das Pflegeheim einziehen darf, wer eine Pflegestufe von der Krankenkasse anerkannt bekommen hat. Die Doppelzimmer stehen aber auch Ehepaaren offen, bei denen das nur auf einen Partner zutrifft. Ein Teil der Unterbringungskosten wird von den Krankenkassen übernommen, einen anderen Teil müssen die Bewohner selbst tragen. So ist bei der Pflegestufe I ein Zusatzbeitrag von 1500 Euro zu leisten. Im Gegenzug erhält der Bewohner eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung: Buffetessen am Morgen und Abend und ein Drei-Gänge-Menü zur Mittagszeit. Auch der Pflege-, Zimmer- und Wäscheservice sind im Preis inbegriffen.

Bisher betreibt Senvital Seniorenheime in Hamburg, Solingen, Chemnitz und Ruhpolding. Ursprünglich hätte das Kleinmachnower Seniorenheim schon im September eröffnen sollen. Der Termin hatte sich verschoben, als es im Mai vergangenen Jahres Probleme beim Bau gegeben hatte. Zudem hatte es zuvor lange Diskussionen im Ort gegeben. Die geschlossene Bauweise des 140 Meter langen Blocks ist vielen Gemeindevertretern bis heute ein Dorn im Auge.

Die offizielle Eröffnungsfeier nahm Senvital-Geschäftsführer Uwe Mikrikow zum Anlass, den Streit zu begraben. „Ich kann nicht verstehen, dass ich so angefeindet wurde“, sagte Mikrikow. Doch das sei Vergangenheit. Er hoffe mit den Nachbarn in Einklang zu kommen.

Das wünschte auch Landrat Wolfgang Blasig (SPD), der ebenso wie Bürgermeister Michael Grubert (SPD) und Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) zur Feier erschienen war. Es sei eine außergewöhnliche Freude, dass sich Senvital für Kleinmachnow entschieden habe. Das neue Haus sei eine wunderbare Abrundung des Rathausmarktes, sagte Blasig.

Am Montag sollen die ersten fünf Bewohner einziehen. Bis zum Sommer kommenden Jahres sollen die Zimmer Stück für Stück bezogen werden. Noch gibt es rund 80 freie Plätze. Die nächste Möglichkeit, das Haus zu besichtigen, ist am 15. März zwischen 15 und 18 Uhr.

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