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Potsdam-Mittelmark: Tödlicher Reitunfall in Langerwisch

Michendorferin starb nach Sturz vom Pferd

Michendorf - Eine 53-jährige Frau aus Michendorf ist am Sonntag bei einem tragischen Reitunfall ums Leben gekommen. Wie die Polizei berichtet, sei ihr Pferdgegen 12.30 Uhr durchgegangen und habe die Frau abgeworfen. Dabei habe sie sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. „Sie war sofort tot“, sagte Polizeisprecher Torsten Ringel gestern auf PNN-Anfrage. Das Pferd sei zuvor noch über 1000 Meter weit mit der Reiterin galoppiert, schließlich habe sich die Frau jedoch nicht mehr im Sattel halten können. Sie war mit einer Bekannten unterwegs gewesen. Der herbeigerufene Rettungsdienst habe die Frau trotz sofortiger Reanimationsversuche nicht mehr retten können, der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Gestartet war die Frau vom Gutshof Langerwisch aus, sie hatte dort ihr Pferd in Pension. Gutshof-Leiterin Kathrin Bildt wollte sich aus Rücksicht auf die Angehörigen gestern nicht gegenüber der Presse äußern. Wie es seitens des Berlin-Brandenburgischen Landesverbandes der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VfD) gestern hieß, sei die Getötete eine erfahrene Reiterin gewesen und habe sich auch beim Ausritt am Sonntag an die Vorschriften des Verbandes in punkto Sicherheit gehalten. Das heißt: Sie war nicht allein unterwegs gewesen und hatte auch einen Helm getragen. Der Gutshof ist Mitglied im VfD. „Es ist ein hochkarätiger und anerkannter Betrieb mit strengen Auflagen, sowohl was die Pferdehaltung als auch die Ausbildung angeht“, so Nina Binder, Vorsitzende des VfD-Landesverbandes gestern auf PNN-Anfrage. Reitunfälle mit tödlichem Ausgang habe es in den vergangenen Jahren in Brandenburg bisher nicht gegeben.

„Allerdings gibt es immer die sogenannte Tiergefahr“, erklärte Binder. „Pferde sind Fluchttiere. Wenn sie sich erschrecken, übernehmen die Instinkte.“ Auch der sportlichste Reiter mit dem gutmütigsten Pferd könne von dieser Gefahr überrascht werden. Man könne nur versuchen, die Risiken so klein wie möglich zu halten. Laut Ausbildungsrichtlinie des VfD müssen die Reiter nicht nur den Umgang mit ihrem Pferd sorgfältig erlernen, sondern auch wissen, wie man sich im Gelände zu verhalten hat und auf Sicherheit achtet – sowohl auf die eigene als auch die anderer Verkehrsteilnehmer.

Laut Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ereignen sich in Deutschland 30 000 Reitunfälle pro Jahr. In 40 Prozent der Fälle handelt es sich bei den Opfern um junge Mädchen unter 14 Jahren. Thomas Lähns

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