zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Streusalz nur im Ausnahmefall

Erste Winterdienst-Bilanz in der Gemeinde Nuthetal

Nuthetal - Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) hat an die Nuthetaler Einwohner appelliert, nur in kritischen Phasen wie beim jüngsten Blitzeis Streusalz zu verwenden. „Salz fördert Schlaglöcher in den Straßen und schädigt unwiederbringlich unsere Straßenbäume“, sagte sie gegenüber den PNN und erinnerte daran, dass die Gemeinde weitläufig Trinkwasserschutzgebiet sei. Viele Einwohner würden das schon berücksichtigen. Der von der Kommune beauftragte Winterdienst sei angewiesen, nur auf Kreuzungen und in Gefahrenlagen Salz zu verwenden – und das auch nur, wenn es die Verkehrssituation erfordere.

Insgesamt seien in den vergangenen Wochen 50 Hinweise zum Winterdienst im Rathaus eingegangen – vorwiegend aus Bergholz-Rehbrücke und Saarmund. Diesen sei umgehend nachgegangen worden, so Hustig. So wurde Am kurzen End wegen der zu engen Straßenverhältnisse unbürokratisch Schnee von der Gemeinde abgefahren. Auch habe die Kommune den Linienbusbetrieb bei der Freihaltung der Haltestellen unterstützt. Der Außendienst des Ordnungsamtes sei unermüdlich im Einsatz gewesen.

Bei Winterdienstversäumnissen auf Gehwegen seien bisher meist nur Informationsbriefe an die Anwohner versandt worden. „Die meisten Bürger haben sofort reagiert“, lobte die Rathauschefin. Nur bei fünf „belehrungsresistenten“ Anwohnern seien Bußgeldverfahren eingeleitet worden. So würde beispielsweise der Mieter eines Eckgrundstücks seit Einbruch des Winters nur vor der eigenen Haustür fegen. Verpflichtet sei er aber nach Satzungsrecht, an beiden Straßenfronten zu räumen und zu streuen.Nach dem Bußgeldverfahren habe die Kommune bei weiterer Nichterfüllung das Recht der „Ersatzvornahme“, erklärte Pressesprecher Ingo Decker vom Brandenburgischen Innenministerium. Die Gemeinde dürfe diese Leistung dem Eigentümer komplett in Rechnung stellen. Hustig rät auch Mietern, die den Winterdienst nicht vom Vermieter übertragen bekommen haben, aus eigenem Interesse und aus Verantwortungsgefühl zum Schneeschieber zu greifen.

Sorgen gibt es mit der veränderten Streckenführung des 611er Busses in Saarmund. Der wendet seit dem Fahrplanwechsel in den engen, teils privaten Straßen des Wohngebiets Weinbergstraße. Ein Gespräch mit dem Verkehrsbetrieb habe zu keiner befriedigenden Lösung geführt. Vorübergehend werde die Kommune deshalb den Winterdienst auf die jetzige Schleife ausdehnen, so Hustig. „Mittelfristig suchen wir nach einer Alternative“, versichert Havelbus-Sprecherin Ulrike Rehberg.Ute Kaupke

Ute Kaupke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false