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Potsdam-Mittelmark: Starke Herzen in Mittelmark

Brandenburg sonst Spitzenreiter beim Herzinfarkt

Potsdam-Mittelmark - Die meisten Brandenburger leben gefährlich. Sie sterben in 35 Prozent der Fälle häufiger an einem Herzinfarkt als bundesweit üblich. Die Brandenburger müssen zudem 16 Prozent häufiger wegen einer Herz- und Kreislauferkrankung in eine Klinik als die Deutschen im Durchschnitt – Tendenz steigend. Brandenburger Frauen nehmen eine unrühmliche Spitzenposition bei der Herzinfarktsterblichkeit im Vergleich zu den anderen Ländern in Deutschland ein. Herausgefunden hat dies Ernst Bruckenberger, der seit 1989 die Daten der kardiologischen Versorgung in Deutschland – also die Behandlung sämtlicher Herzkrankheiten – bis auf Landkreisebene aufgelistet hat.

Doch es gibt auch Lichtblicke, wie Bruckenberger auf dem gestrigen Neujahrsempfang des St. Josefs-Krankenhauses Potsdam untermauert: „Die Bewohner im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind neben denen im Landkreis Oder-Spree und dem Elbe-Elster-Kreis davon ausgenommen – die Sterblichkeit aufgrund von Herzinfarkt und Durchblutungsstörungen des Herzens nimmt seit vier Jahren kontinuierlich ab.“ Als Ursachen für das schlechte Abschneiden der Brandenburger sieht Bruckenberger die „unterschiedliche medizinische Versorgung - sowohl ambulant, aber auch stationär“. Auch die Bevölkerungsdichte, konkret die Abwanderung der Menschen aus dem Bundesland, sei Ursache. Das würden auch die Prognosen bis zum Jahre 2030 zeigen. Allein im Landkreis Märkisch-Oderland würde die Abwanderung bei mehr als zehn Prozent liegen, im Landkreis Oder-Spree bei weit mehr als 20 Prozent. Dagegen gibt es rund um Potsdam einen Bevölkerungszuwachs.

Das St. Josefs-Krankenhaus Potsdam hat sich auf eine Verbesserung der Versorgung der Patienten bereits eingestellt und Schlüsse für eine Erhöhung der Lebensqualität der Menschen in der Landeshauptstadt gezogen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Vor wenigen Wochen wurde ein neues Herzkatheterlabor in Betrieb genommen, das durch die Kardiologische Gemeinschaftspraxis betrieben wird – ein bisher bundesweit einmaliges Kooperationsmodell.

„Wir tragen auf jeden Fall unseren Teil dazu bei, dass die Potsdamer eine umfassendere kardiologische Versorgung erhalten“, so Professor Eckart Frantz, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor des St. Josefs-Krankenhaus Potsdam. hkx

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