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Potsdam-Mittelmark: Schneller Aufstieg mit Kompetenz

Mario Didschun will die Beelitzer CDU als neuer Ortschef zusammenschweißen

Mario Didschun will die Beelitzer CDU als neuer Ortschef zusammenschweißen Von Henry Klix Beelitz. Es ist ein denkwürdiges Zeichen des Neubeginns: Gerhard Thiele ist nicht mehr im Vorstand der Beelitzer CDU. Bei der turnusmäßigen Vorstandswahl wurde dem Ex-Vize vor einigen Tagen die rote Karte gezeigt. Der Stadtverordnete aus Fichtenwalde gilt als notorischer Meckerkopp, für den quasi jede zweite Entscheidung der Mandatsträger ein Fall für die Kommunalaufsicht oder besser noch die Staatsanwaltschaft ist. Thiele hat sich mit seiner aufbrausenden Art kaum Freunde im Stadtparlament gemacht. Auch in den eigenen Reihen nicht, wie sich bei den Vorstandswahlen zeigte. Mario Didschun würde es nie so drastisch aussprechen. Der neugewählte Beelitzer CDU-Chef, der Bauamtsleiter und Ex-Bürgermeisterkandidat Günter Laurich auf dessen eigenen Wunsch ablöste, gibt sich diplomatisch. Er will für einen Neustart der Christdemokraten in Beelitz stehen. „Auch innerhalb der Partei waren Sachen zu klären, das ist bei der Vorstandswahl geschehen“, sagt er diskret. Die CDU Beelitz müsse „wieder zusammengebracht“ werden. Didschun ist kein neues Gesicht auf der kommunalpolitischen Bühne: Erstmals aktiv wurde der Fichtenwalder im Zuge der Gemeindereform: Als sachkundiger Bürger arbeitete der 45-jährige, selbstständige Versicherungsfachmann in einem damals eigens durch Fichtenwaldes Gemeindevertreter gebildeten Ausschuss. Im Zuge des CDU-Bürgermeisterwahlkampfs arbeitete sich Didschun in die Problematik des angeschlagenen Beelitzer Abwasserentsorgers TAN ein, vor einem halben Jahr gründete er mit sieben Gefolgsleuten die „TAN-Initiative“, die sich seitdem für Transparenz in dem hochverschuldeten städtischen Unternehmen einsetzt und laut Didschun schon viel bewirkt hat: „Die Leute beginnen, Vorgänge zu hinterfragen.“ Der gebürtige Potsdamer lebt erst seit 1997 in Fichtenwalde, wo er seine zweite Frau kennen lernte. Schnell hat er sich hier eingelebt, wie seine Stellung als Vizepräsident der SG Fichtenwalde zeigt. Nun will er es auch in der Kommunalpolitik zu etwas bringen. Erst im März ist er in den CDU-Ortsverband eingetreten, seine Sachkenntnis über das Beelitzer kommunalpolitische Geschehen machte den schnellen Aufstieg möglich. Für den Kommunalwahlkampf hat sich Didschun schon ein paar Schlagworte bereitgelegt: Die Stärkung der regionalen Wirtschaft sei das A und O künftiger CDU-Politik in der Spargelmetropole und ihren Ortsteilen. „Es muss keine Anhaltiner Firma die Aufbahrungshalle auf dem Fichtenwalder Friedhof bauen, wenn das ein örtliches Unternehmen kann“, lautet sein Kredo. Und auch dem ansiedlungswilligem Handel sollte man es im Beelitzer Gewerbegebiet nicht so schwer machen. „Großflächiger Einzelhandel dort kann kleine Geschäfte in der Altstadt fördern“, ist Didschun überzeugt. Für die TAN sei man sich bei der CDU einig, dass der Zweckverband die beste Struktur ist. Zwei Gutachten hätten seit Jahren die dabei möglichen Einsparungen belegt. „Ich weiß nicht, warum noch nichts passiert ist.“ Privatisierung sieht Didschun indes als Chance für eine effizientere Verwaltung, ob beim Bauhof oder Beelitzer Freibad. Und auch bei der Vermarktung des Kleinen Angers in Beelitz oder des neuen Wohngebiets in Fichtenwalde würde Didschun professionelle Makler der Stadtverwaltung oder der Fiwag vorziehen. „Wir sollten der privaten Wirtschaft helfen und uns ihrer bedienen, wo es sinnvoll ist“, so der CDU-Chef. Letztlich ließen sich die kommunalen Probleme – bis hin zum Haushaltsnotstand – nur gemeinsam mit regionalen Firmen lösen. In Prozent mag Didschun das gewünschte Wahlergebnis nicht ausdrücken. „Aber wir wollen die Sitzanzahl im Stadtparlament auf jeden Fall erhöhen.“ Damit meint er nicht nur die zwei derzeitigen CDU-Vertreter, sondern auch die beiden der Bürger für Beelitz (BFB): Mit ihnen soll es eine gemeinsame CDU-Liste geben. Mehr als vier der 33 Sitze sollten es also laut Didschun schon werden. „Günter Laurich hatte bei der Bürgermeisterwahl schließlich 25 Prozent“, merkt er an.

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