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Baumblüte Werder: Schlechter Stil

Ein Kommentar von PNN-Redakteur Enrico Bellin zur schlechten Kommunikation der Deutschen Bahn in Hinsicht auf die ausfallenden Sonderzüge zum Baumblütenfest.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Vier Mal so viele Platzverweise wie im Vorjahr, auch die Zahl der Straftaten am Werderaner Bahnhof hat sich vervierfacht: Wer lange auf einen Platz im Zug warten muss, wird aggressiv. Erst einen Tag vor dem Fest wurde am Freitag bekannt, dass die Bahn viele Sonderzüge zwischen Werder und Berlin nicht fahren lassen kann – eher nebenbei durch einen Tweet des Verkehrsverbundes. Das war ein extrem schlechter Stil der Deutschen Bahn, die die Ausfälle mit der Grippewelle begründet. Wer absehen kann, dass er nicht dafür sorgen kann, die Gäste zum größten Volksfest der Region zu bringen, sollte zumindest die Organisatoren früh vorwarnen. So hätten womöglich mehr Ersatzbusse organisiert werden können, als es nun möglich war. Auch hätten mit wenigen Tagen Vorlauf eventuell andere Bahnunternehmen die Züge stellen können.

Doch nicht nur die Kommunikation mit der Stadt und der Polizei, die ebenfalls erst am Freitag von den Ausfällen erfahren hat, war mangelhaft: So wurden die ausfallenden Züge in den Apps der Bahn und des Verkehrsverbundes zunächst nicht angezeigt. Erst nach dem Klick auf ein kleines Ausrufezeichen war zu lesen, dass der Zug ausfällt. Am Potsdamer Hauptbahnhof selbst wurde auf den Anzeigen bei den planmäßig fahrenden Zügen auch nur vor „übermäßigem Fahrgastaufkommen“ gewarnt. Zusätzliches Personal an den Bahnsteigen, das die Reisenden auf Alternativen wie den nahen Schiffsanleger oder die Regionalbusse hätte hinweisen können, gab es nicht.

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