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Teltows ältestes Haus muss saniert werden: Schimmel im Museum entdeckt

Teltow - Lange wurde die Sanierung hinausgezögert, jetzt ist sie unumgänglich. Teltows ältestes Haus ist eingerüstet, bekommt ein neues Dach.

Teltow - Lange wurde die Sanierung hinausgezögert, jetzt ist sie unumgänglich. Teltows ältestes Haus ist eingerüstet, bekommt ein neues Dach. Doch weil der Schaden größer ist als zunächst angenommen, musste der Heimatverein sein Museum vorübergehend schließen. Wann das Baudenkmal im Hohen Steinweg 13 wieder für Besucher geöffnet werden kann, ist derzeit unklar.

Bei den Arbeiten an dem nach dem großen Teltower Stadtbrand 1711 entstandenen Gebäude ist ein alter Hausschwamm entdeckt worden, der sich vermutlich schon vor der ersten Sanierung des Gebäudes in den 90er Jahren gebildet und über Jahre im Mauerwerk geruht hat. „Es wäre ein Frevel, ihn jetzt nicht zu beheben“, sagt der Heimatvereinsvorsitzende Peter Jäckel. Mit modernen Mitteln sei das schonend möglich. Entscheiden müssen jedoch die Fachleute, die mit Vertretern der Stadt und allen Baubeteiligten am heutigen Mittwoch zu einer Lagebesprechung zusammenkommen sollen. Auch über die weitere Deckensanierung wird dabei zu reden sein, so Jäckel.

Teile der alten, aus Holzspan bestehenden Dachkonstruktion sind morsch, andere bei den Vorarbeiten bereits verloren gegangen. Das Problem: Über Jahre waren die hölzernen Spließe des denkmalgeschützten Daches der Witterung ausgesetzt. Zwar sei zu DDR-Zeiten in dem als Badehaus errichteten und bis in die 80er Jahre als Wohnhaus genutzten Gebäude das Dach gedeckt worden, später waren notwendige Instandsetzungen unter dem bereits aufgesetzten Dach jedoch nicht mehr in vollem Umfang möglich, so Jäckel. Teile des Dachstuhls musste der Heimatverein zwischenzeitlich räumen. Einige Exponate seiner Sammlung hat er in einer von der Stadt Teltow zur Verfügung gestellten Garage untergebracht, andere in den unteren Ausstellungsräumen, wieder andere im Archiv. Auch die denkmalgeschützten Dachziegel sind sorgfältig abgedeckt und in Containern eingelagert worden.

Jäckel ist optimistisch, dass der Heimatverein sein Domizil nach Abschluss der Arbeiten wieder vollständig beziehen und eröffnen kann. Anfang Mai, so hofft er, wenn wie jedes Jahr das Gründungsjubiläum des Denkmals gefeiert wird, werde es soweit sein. Wichtig sei ihm, dass gründlich und umfassend saniert wird. „Was jetzt nicht wird, wird auch in 100 Jahren nicht“, erklärt er.

Ursprünglich waren für die Sanierung des Daches, den Wärme- und Brandschutz 107 000 Euro im Haushalt der Stadt veranschlagt, so Stadtsprecherin Andrea Neumann. Weitere 48 000 Euro kommen aus Fördermitteln des Landes Brandenburg, die im Rahmen der Altstadt-Sanierung abgerufen werden können. Zudem sei auch der Bau von zwei Remisen geplant. Die Diskussion darüber hält Jäckel angesichts der anstehenden Arbeiten aber für verfrüht. „Solang das Dach nicht saniert ist, ist alles weitere nicht spruchreif“, sagt er.

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