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URKUNDEN UND FAKTEN: Richtige Ortsjubiläen und ein vergessenes im Land

Neben den vielen falschen Geburtstagsfeiern werden auch viele Ortsjubiläen in Brandenburg – und aktuell im Raum Werder – richtig begangen. So gibt es in Werder (Havel) erste Überlegungen zum 700.

Neben den vielen falschen Geburtstagsfeiern werden auch viele Ortsjubiläen in Brandenburg – und aktuell im Raum Werder – richtig begangen. So gibt es in Werder (Havel) erste Überlegungen zum 700. Jubiläum im Jahr 2017. Die Stadt Werder wurde tatsächlich erstmals 1317 erwähnt. Am 7. Juli des Jahres 1317 hatte Ritter Sloteke, Truchsess des Markgrafen Waldemar, Werder auf Geheiß seines Herren für 244 Mark Brandenburgischen Silbers an das Kloster Lehnin verkauft. Diese Verkaufsurkunde stellt die Ersterwähnung dar. Plessow feierte im vergangenen Jahr seinen 725. Geburtstag. Im Jahr 1287 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde des Bischofs Heinrich von Brandenburg erwähnt, in der „die Kirche in Plesowe als Filial der Kirche in Plotsin“ unterstellt wird. Im Jahr 2013 begeht auch Töplitz den Siebenhundertsten. Töplitz taucht in derselben Urkunde auf, auf die sich auch der Phöbener Heimatverein beruft. „Ritter Johann von Bredow verkaufte dem Kaland auf der Heide und in mehreren diesem Territorio benachbarten Orten eine Hebung, am 11 November 1313“, so die Überschrift dieser Schrift, in welcher eine ganze Reihe von Ortsnamen an der Potsdamer Havel erwähnt werden. Dazu gehören neben Töplitz (Topelitz), Phöben (Veyben) und Uetz (Uzzytz) auch Schorin (Scoryn), wie Marquardt bis 1704 hieß. Bemerkenswert: Das 850. Jubiläum des Landes Brandenburg wurde im Jahr 2007 fast völlig verschlafen: Es beschränkte sich auf eine Feier im Brandenburger Dom und einen Festakt im Paulikloster - beides erst notgedrungen nach einem Hinweis eines Geschichtsvereins in Brandenburg (Havel) organisiert. Am 11. Juli 1157 war Albrecht der Bär nach einer Belagerung in die kapitulierende Brandenburg eingezogen, kurz darauf nannte er sich erstmals „Markgraf in Brandenburg“. Der Historiker Lutz Partenheimer empfiehlt Kommunen, sich vorm Feiern beim Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam oder im Historischen Institut der Universität Potsdam über ihre Ersterwähnung zu erkundigen. Partenheimer ist übrigens Autor der vielzitierten Quellensammlung „Die Entstehung der Mark Brandenburg“, die sich ebenfalls anbietet. hkx

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