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Potsdam-Mittelmark: Mittelmarks Fahranfänger müssen warten

Führerscheinstelle in Werder ist überlastet, weil dort Fehler anderer Behörden ausgebügelt werden

Potsdam-Mittelmark - Wer im Landkreis derzeit einen neuen Führerschein beantragen will, muss auf das Dokument oft wochenlang warten. Der Grund: Die zuständige Zulassungsstelle in Werder (Havel) ist überlastet. Etliche Anträge stapelten sich dort bereits auf den Tischen, sagte Behördenchef Jörg Schafföner gegenüber den PNN. Um der Antragsflut endlich Herr zu werden und die Wartezeiten zu senken, hat er die Notbremse gezogen. Die Fahrerlaubnisbehörde des Landkreises bleibt beginnend mit dem 23. Juli bis auf Weiteres mittwochs geschlossen.

Schuld am Bearbeitungsrückstau sei allerdings nicht die Fahrerlaubnisbehörde selbst, sagte Schafföner. Seit sich Fahranfänger seit einigen Jahren für ihre Anträge nicht mehr direkt an die Behörde wenden müssen, sondern das auch im Einwohnermeldeamt ihrer Heimatstadt erledigen können, schlichen sich dort immer wieder Fehler in die Anträge ein. Diese Fehler müssten dann in Werder von den dortigen Angestellten wieder ausgebügelt werden. Das dauert.

„Die Anträge werden meist schon im Rathaus nicht vollständig entgegengenommen“, sagte Schafföner. „Die Einwohnermeldeämter haben im Wesentlichen mit anderen Sachen zu tun. Da passieren Fehler.“ Trotzdem: Fehlen Dokumente, muss die Kreisbehörde bei den Fahranfängern oft persönlich nachhaken – der Papierkram wird so immer mehr.

Mindestens drei Wochen liegen deshalb bereits Fahrerlaubnisanträge unbearbeitet auf den Tischen der Behörde in Werder. In den kommenden Wochen könnte sich die Wartezeit zudem verlängern, fürchtet der Behördenchef. In der Ferienzeit steigt die Zahl der Neuanträge erfahrungsgemäß. Etliche Schüler und Auszubildende nutzten die unterrichtsfreien Wochen, um ihre Fahrprüfung abzulegen. Auch Motorradfahrer wagten sich angesichts des guten Sommerwetters nun an ihre Prüfungen. Zudem stünden genau in diesem Jahr wieder etliche Bus- und Lkw-Fahrer bei der Behörde auf der Matte, um sich ihre Fahrerlaubnis turnusgemäß verlängern zu lassen. Damit nicht genug – auch immer mehr pflichtbewusste Mittelmärker erinnerten sich bereits daran, dass sie ihren Führerschein bis spätestens zum Jahr 2033 erneuern lassen müssen. Etliche hätten damit nun begonnen, sagte Schafföner (siehe Kasten).

Im Interesse der Wartenden bleiben die Türen zu der Führerscheinstelle nun also mittwochs geschlossen. Wer will, kann seinen Antrag montags von 8 bis 15, dienstags und donnerstags von 8 bis 18 sowie freitags von 8 bis 12 Uhr auch direkt in die Fahrerlaubnisbehörde, Am Gutshof 1-7, bringen. „Mir wäre es aber lieber, wenn die Anträge über die Kommunen einfach vollständig bei uns ankommen“, sagte Schafföner. Tobias Reichelt

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