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Von Geltow nach Teltow. Bettina Brümann mit Tochter Sonja und Hund Brezel.

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Potsdam-Mittelmark: Mit Schirm, Charme und Spendendose

Die Brümanns und ihre Hündin Brezel wandern für die Kindernothilfe von Geltow nach Teltow

Schwielowsee - Bettina Brümann hat alles für eine lange Wanderung an einem heißen Sommertag dabei: „Viel Wasser, Salbe für die Füße, eine Wanderkarte, eine Trinkschale für den Hund, leckere Kekse, ein Fotoapparat und eine Spendendose“, zählt die gut gelaunte 60-Jährige den Inhalt ihres prall gefüllten Rucksacks auf. Und irgendwo da drin muss es doch noch sein – „Ah, hier“, sagt Bettina Brümann und zaubert ein laminiertes Spendenplakat aus ihrer Tragehilfe. So gerüstet kann es auf die Reise gehen.

Von Geltow nach Teltow in zwei Tagen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Sonja und der Mischlingshündin Brezel hat sich Bettina Brümann am Dienstagmorgen in Geltow auf den Weg gemacht. Für ein Projekt der Kindernothilfe in Simbabwe will das Trio auf dem rund 30 Kilometer langen Weg, der auch durch Potsdam und Kleinmachnow führt, Spenden sammeln. Wer will, kann die kleine Prozession am heutigen Mittwoch noch den Rest des Weges bis nach Teltow begleiten. Dort am Marktplatz wird Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) um 18 Uhr die Spendenläufer in Empfang nehmen.

„Es ist unsere erste Wanderung für die Kindernothilfe“, sagt Bettina Brümann. Ende vergangenen Jahres hatte sie die Idee für den Lauf. Bislang hatte die gelernte Kirchenmusikerin lediglich Benefizkonzerte für das Projekt gegeben oder im Internet gebrauchte Bücher für den guten Zweck verkauft. Jetzt wollte sie mehr. Etwas mit mehr Einsatz.

„Da habe ich mich an eine alte Folge der Sesamstraße erinnert“, sagt Brümann. „Ich ging einmal von Nauen nach Plauen, da traf ich nen Mann mit sieben Frauen“, hieß es damals in einem Lied der Kinderfernsehserie. Jede Frau bepackt mit sieben Sack, sieben Sack mit sieben Hennen, sieben Hennen mit sieben Küken. „Küken, Hennen, Säcke, Frauen, wie viele gingen von Nauen nach Plauen?“, erinnert sich Brümann.

Was sich so prima reimte und eine großartige Wanderung versprach, entpuppte sich bei einem Blick auf die Karte jedoch schnell als ziemliche große Herausforderung. Für den ersten Lauf war Brümann, ihrer Tochter und Hündin Brezel die rund 300 Kilometer lange Strecke einfach zu weit. „Also von Geltow nach Teltow“, sagt Brümann. Reimt sich ja auch.

Ausgestattet mit Plakat, Spendendose und jeder Menge Infozetteln werben die drei für einen Obolus für in Not geratene Kinder in Simbabwe. In der Stadt Gweru soll mit dem Geld ein Nottelefon eingerichtet beziehungsweise unterstützt werden. „Es gib in Simbabwe etliche Kinder, die ihre Eltern zum Beispiel durch Aids verloren haben“, sagt Brümann. Sie lebten dann oft bei Verwandten – und nicht immer in besten Verhältnissen. „Die Kinder haben dort keine Lobby“, sagt Brümann. Mit der Hilfe der Spendengelder soll sich das ändern.

Am gestrigen Dienstag legten Brümanns bereits die Strecke von Geltow bis zum Hauptbahnhof in Potsdam zurück. Ab 10 Uhr geht es heute weiter. „Wir freuen uns, wenn jemand mitwandert“, sagt Brümann. Dafür hat sie sogar noch zwei zusätzliche Spendenplakate in ihrem Rucksack verstaut. Tobias Reichelt

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