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Potsdam-Mittelmark: Laubproblem noch immer nicht gelöst

Bürger in Michendorf und Wilhelmshorst hadern mit den Container-Sammelstellen

Michendorf - Immer noch bereiten die herabfallenden Blätter den Michendorfer Gemeindevertretern Kopfzerbrechen. Nachdem an zwei Oktober-Wochenenden bereits Container aufgestellt wurden, um Laubsäcke für einen geringen Obolus von je 59 Cent entgegen zu nehmen (PNN berichteten), beschwerten sich jetzt Einwohner in der Gemeindevertretersitzung am Montagabend über diese Praxis. Nur die wenigsten Anwohner hätten die Möglichkeit, das Laub zu den Sammelpunkten zu transportieren, hieß es. Die Diskussion um den besten Weg der Laubentsorgung ist also längst noch nicht beendet.

„Man müsste uns nur einen Lkw zur Verfügung stellen“, regte Heinz Malecki, Anwohner der Michendorfer Kastanienallee, an. Ein ehrenamtlicher Fahrer würde sich unter den Bürgern finden – und in zwei Stunden könne alles passiert sein. Prinzipiell seien er und seine Nachbarn ja bereit, das Laub zu harken, nur hätte nicht jeder einen Autohänger. Der Anwohner mahnte außerdem an, dass auch vor den unbebauten Grundstücken in der Nachbarschaft geharkt werden müsse, weil dort sonst Brutstätten für die Miniermotte entstehen könnten.

Eigentlicher Reibungspunkt sind wohl eher die 50 Cent, die pro Sack fällig werden: Die Anwohner der Baumalleen sehen nicht ein, warum nur sie zahlen sollen und nicht alle Bürger der Gemeinde. Entsprechende Anrufe waren zuhauf bei der Verwaltung eingegangen. Dass es an Transportmöglichkeiten nicht mangelt, haben die zahlreichen Laubsäcke bewiesen, die bis zum vorletzten Wochenende „schwarz“ auf dem Wilhelmshorster Goethe-Platz abgestellt wurden und letztendlich auf Gemeindekosten entsorgt werden mussten.

Gemeindevertreter Peter Pilling (PDS) erinnerte daran, dass der Umweltausschuss schon Anfang des Jahres vorgeschlagen hatte, an besonders bewaldeten Straßen wie der Kastanienallee, der Potsdamer Straße und der Huchel-Chaussee in Wilhelmshorst durch eine Firma kehren zu lassen. Andree Halpap (Grüne) erläuterte daraufhin, warum die Gemeindevertreter das abgelehnt hatten: Dann nämlich hätte man aufgrund der Fairness überall abfahren müssen. Das hätte eine Laubentsorgungssatzung vorausgesetzt und nicht zuletzt enorme Kosten für die Bürger nach sich gezogen. Schließlich müssten die Ausgaben der Gemeinde für die Laubentsorgung auf die Einwohner umgelegt werden. „Wir sind keine große Stadt und waren davon ausgegangen, dass die Bürger die Laubentsorgung in Eigenverantwortung schaffen.“ Tatsächlich habe er auch Stimmen vernommen, die das Annahme-Prinzip an Containerstandplätzen gut finden.

Die Anwohner machten auch den Vorschlag, selbst zu kompostieren, was aber aufgrund des Miniermottenbefalls an Kastanien problematisch ist. Die nächste Sammelaktion wurde von der Verwaltung auf den 7. November angesetzt, in der Hoffnung, dass eine Entsorgungssatzung nicht nötig sein wird.Lä

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