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Potsdam-Mittelmark: Kompromiss im Gehwegstreit

Anna-Seghers-Straße: Bürgersteige nun doch breiter?

Anna-Seghers-Straße: Bürgersteige nun doch breiter? Nuthetal - Nach langem Streit zwischen Anwohnern und Gemeindevertretung über den Ausbau der Anna-Seghers-Straße in Rehbrücke zeichnet sich ein Kompromiss ab. Zwar bleibt es beim Beschluss, die Bürgersteige zu pflastern. Die Gemeindevertretung hat aber angeboten, dass die Gehwege statt 1 Meter 1,20 Meter breit werden. Die Anwohner haben eine Woche Zeit zu klären, für welche Variante es eine Mehrheit gibt. Entsprechend wird die Gemeindevertretung am 10. August entscheiden. Eine Gruppe von Anwohnern hatte in einer Petition gefordert, den Ausbaubeschluss zu prüfen. In der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstagabend machten verschiedene Abgeordnete klar, dass man nicht bereit ist, von der Entscheidung abzurücken. Die Zielsetzung eines einheitlichen Ortsbildes im Zentrum sei per Beschluss festgelegt. Optisch gesehen war jedoch die schmale Lösung ein Kompromiss, um Kosten zu sparen. Da ist man jetzt den Anwohnern entgegengekommen. Rainer vom Lehn (UBI/Grüne/IWA) entschuldigte sich bei den Anwohnern dafür, dass nach dem Arbeitstreffen des Ortsentwicklungsausschusses die verabredete Rücksprache mit den Anwohnern ausblieb. Da hätten sich die Gemeindevertreter und die Verwaltung jeweils auf den andern verlassen. So wurden die Betroffenen durch den Beschluss der Gemeindevertretung vor vollendete Tatsachen gestellt. Vom Lehn war es, der den Vorschlag mit der Breite 1,20 Meter vorbrachte: „Das ist unser Kompromissangebot. Wir sind Ihnen schon in der Regenentwässerung entgegengekommen und verzichten auf die Mulden. “ Werner Wienert von der PDS und Lutz Hagen (BON/FFN/SNT) waren die einzigen im Ausschuss, die dafür waren, sich nochmal mit den Anwohnern an einen Tisch zu setzen. Wienert, von dem die Idee der Petition gekommen war, sah keinen Grund dafür, Bürgersteige zu bauen, wenn die Anwohner dagegen sind. Fußgänger sehe er dort ohnehin selten. Mit dieser Meinung blieben die beiden aber deutlich in der Minderheit. Gerhard Kruspe (SPD), Leiter des Ortsentwicklungsausschusses, schloss: „Die Entscheidung liegt allein bei der Gemeindevertretung.“ Unter den Gästen plädierte Heike Krause für den Ausbau der Gehwege im Sinne einer behindertengerechten Lösung. „Das kann jeden von uns plötzlich treffen“, sagte die Frau, die in der Nähe wohnt und selber einen Sohn hat, der im Rollstuhl sitzt. Die Ausschreibung für das Ausbauprojekt ist inzwischen abgeschlossen. Nach der Gemeindevertretersitzung könnten die Arbeiten also beginnen. Volker Eckert

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