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Potsdam-Mittelmark: Klangvoll und schallisoliert über Norma Neues Domizil der Kreismusikschule

Werder (Havel) - Er ist ein Schmuckstück im Wert von 20 000 Euro. Der wertvolle Klavierflügel steht direkt über einem Supermarkt.

Werder (Havel) - Er ist ein Schmuckstück im Wert von 20 000 Euro. Der wertvolle Klavierflügel steht direkt über einem Supermarkt. Leider werden nicht viele Norma-Kunden in den Genuss seines Klanges kommen, denn die neuen Räume der Werderaner Kreismusikschule in der Adolf-Damaschke-Straße wurden schallisoliert. In Sichtweite des Bahnhofs, nur wenige Hausnummern vom alten Standort entfernt, eröffnete am Freitagabend die neue Filiale der Engelbert-Humperdinck-Musikschule.

Geprobt wurde hier eigentlich bereits seit 19. Mai, aber erst am Freitag sollte die Zweigstelle offiziell eröffnet werden und der schwere Bechstein-Flügel seine Publikumspremiere bekommen. „Es ist eine große Freude für alle Lehrer und Schüler, in den neuen Räumen unterrichten, spielen und konzertieren zu können", erklärte Katharina Achilles, Leiterin der Regionalstelle Werder, vor versammeltem Publikum. Viele Eltern hatten sich nach ihrer Arbeit aufgemacht, ihren talentierten Nachwuchs in den neuen, gelb gestrichenen Räumen zu hören. Für einige Väter, Mütter und Schüler eine fast normale Sache, so einen Umzug zu feiern. Schließlich brachte es die Werderaner Zweigstelle auf fast zehn Neueröffnungen in den vergangenen 18 Jahren. Aber so genau wollte das am Freitagabend niemand mehr nachzählen. Schließlich soll der neue Standort ein langfristiger werden. Vorsichtshalber erwähnte dann auch Michael Goldammer, Leiter der Kreismusikschulen in Potsdam-Mittelmark, dass er einen Fünfjahresvertrag mit dem Vermieter abgeschlossen habe. Insgesamt sechs Unterrichtsräume, ein Konzertraum und ein kleines Sekretariat stehen der Musikschule in Werder zur Verfügung, die sich ihr Domizil mit der Kreisvolkshochschule teilt. In zwei Zimmern können hier Erwachsene Sprachen lernen oder Gesundheitsübungen praktizieren, erklärte Goldammer die Kooperation.

Damit die Bläser dabei nicht die Yoga-Übungen der Volkshochschule nebenan stören, wurden nochmal 20 000 Euro investiert, um Wände und Decken schallfest zu isolieren. Malerarbeiten und ein neuer Teppich schlugen ebenfalls mit rund 20 000 Euro auf die Kosten der neuen Zweigstelle. Damit können aber auch 150 Musikschüler in Werder über die „komplette musikalische Bandbreite“ unterrichtet werden, erklärte Goldammer.

„Wartelisten wie in Teltow oder Kleinmachnow gibt es hier nicht – jeder der sich bewirbt, kommt relativ schnell ran“, versprach Goldammer. Beworben haben sich seit dem Umzug schon einige, erklärte Katharina Achilles. In den vergangenen Wochen sammelte sie fleißig Anmeldungen. „Gitarre, Keyboard und Klavier sind zur Zeit der Renner“, so die Leiterin. „Wir haben eine optimale Lage – da überlegen es sich sogar einige Potsdamer, hier zu üben.“ Platz genug gibt es. Zwar wurde es am Freitagabend im Konzertsaal trotzdem eng und bei hochsommerlichen Temperaturen die Luft etwas knapp, aber deshalb wollte keiner der stolzen Eltern den Auftritt seiner Sprösslinge verpassen.Tobias Reichelt

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