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Geburtenstation Bad Belzig: Keine Rettung in Sicht

Die Geburtenstation in Bad Belzig muss nun offenbar doch nach langem Hin und Her zum Ende des Monats schließen. Eine Wiedereröffnung ist aber nicht ausgeschlossen.

Bad Belzig - Die geplante Schließung der Geburtenstation in Bad Belzig am nächsten Mittwoch ist zunächst wohl nicht mehr aufzuhalten. Denn immer noch liegt kein nachvollziehbares Konzept zum Fortbestand der Geburtshilfe vor. „Bislang gibt es keine neuen Angebote, die eine Fortführung der Arbeit möglich machen“, sagte die Sprecher des Potsdamer „Ernst von Bergmann“-Klinikums, Damaris Hunsmann, am Mittwoch auf PNN-Anfrage. Die Potsdamer hatten das Bad Belziger Krankenhaus 2013 mehrheitlich übernommen und im Januar die Schließung der defizitären Geburtsstation in Bad Belzig bekannt gemacht. Begründet wird das vom Klinikum mit einer sinkenden Geburtenzahl, die auch dazu führe, dass ein Mangel an Fachkräften herrsche. Dadurch entstünden nicht mehr verantwortbare Risiken im Bereich der Zuverlässigkeit und Qualität, so die Auffassung in Potsdam.

Station kann wieder geöffnet werden

Hunsmann deutete aber auch an, dass die Schließung nicht das endgültige Ende der Station bedeuten müsse. „Wir erwarten nun weitere Arbeiten an einem gegebenenfalls längerfristig tragfähigen Konzept, wie es auch die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen haben.“ Man könne die Station jedenfalls auch wieder öffnen, bestätigte Sprecherin Hunsmann weiter.

Auch im von der Linken Diana Golze geleiteten Gesundheitsministerium geht man von der geplanten Schließung zum 1. April aus, wie Sprecherin Marina Ringel sagte: „Belastbare Ergebnisse eines alternativen Betreibers liegen derzeit nicht auf dem Tisch.“ Sollte es noch zu einem „belastbaren und verantwortbaren Konzept“ für den weiteren Betrieb des Kreißsaals kommen, sei die Wiedereröffnung aber auch aus Sicht des Landes möglich.

Brandenburger Klinik mit Konzept zur Rettung

Zuletzt hatte das städtische Klinikum Brandenburg/Havel ein Konzept angekündigt, wonach das Haus die bedrohte Station vom Bergmann-Klinikum übernehmen könnte. Eine erste Stellungnahme aus Brandenburg liege inzwischen vor, sagte Sprecherin Hunsmann – ohne weitere Details zu nennen. Ministeriumssprecherin Ringel sagte ebenfalls, bisher gebe es auch aus Brandenburg noch kein belastbares Angebot.

Seit Bekanntwerden der Schließungspläne formiert sich Protest. Unter anderem waren mehrere Hundert Menschen in Bad Belzig auf die Straße gegangen. Denn Frauen aus Bad Belzig und Umgebung müssen künftig in Potsdam, Brandenburg/Havel oder in Sachsen-Anhalt entbinden, wenn sie auf Notfälle spezialisierte Ärzte möchten. Sowohl der Kreistag als auch die Potsdamer Stadtverordneten sprachen sich für einen Erhalt der Geburtsstation aus, wenn ein tragfähiges Konzept gefunden werde. Allerdings waren zuletzt auch die Gespräche einer Arbeitsgruppe aus Fachleuten zum Erhalt der Station gescheitert. Es folgten gegenseitige Schuldzuweisungen.

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