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Frischlinge wühlen in den morastreichen Wäldern Kleinmachnows.

© Ingolf König-Jablonski/dpa

Kampf gegen Wildschweinplage: Kleinmachnows Bürgermeister will Sondererlaubnis für Abschuss

Auch durch den Klimawandel hat die Zahl der Wildschweine in der Brandenburger Gemeinde zugenommen. Der Rathauschef sucht nach Lösungen.

Nach Anwohner-Protesten will der Bürgermeister von Kleinmachnow südlich von Berlin mit dem Landkreis nach einer Lösung suchen, um die Zahl der Wildschweine zu verringern. Er will von der Unteren Jagdbehörde eine Ausnahmegenehmigung für einen Wildschwein-Abschuss in der Ortschaft bekommen. Das sagte Rathauschef Michael Grubert (SPD) der dpa am Freitag. Bürger sollen in einem Gespräch mit der Jagdbehörde des Landkreises möglichst Anfang November ihre Sorgen und Nöte vortragen können.

Bewohner übergaben am Donnerstagabend in der Gemeindevertretung eine Sammlung mit rund 300 Unterschriften an den Bürgermeister. Sie forderten ihn auf, mehr gegen die Zunahme von Wildschweinen zu unternehmen.

Auch Waschbären sind ein Problem

Für eine Jagd und den Abschuss von Wild innerhalb befriedeter Bezirke, also Ortschaften, ist wegen der Sicherheitsrisiken eine Sondererlaubnis nötig. Bislang habe die Jagdbehörde eine solche Genehmigung abgelehnt, sagte Grubert. Es habe geheißen, „die Bedrohungslage sieht man noch nicht so groß“. Nun wolle er einen neuen Versuch für eine Erlaubnis unternehmen.

Die Gemeinde arbeite zusammen mit den Jagdpächtern an einem Konzept, um die Zahl der Tiere zu verringern, dies sei aber kein leichtes Unterfangen, betonte Grubert. „Umsetzen lassen sich Wildschweine nicht. Sollen wir sie in den Bayerischen Wald fahren? Die würden sich auch freuen dort.“

„Wir haben mehr Wildschweine als in den letzten Jahren“, sagte Grubert. Dies sei eine Folge des Klimawandels, da es aufgrund milder gewordener Winter mehr Nachwuchs gebe. 70 Wildschweine sind Grubert zufolge im vergangenen Jagdjahr in Kleinmachnows Grüngürtel und in Waldgebieten geschossen worden, etwa 20 mehr als im Jagdjahr zuvor. Außerdem seien 30 Waschbären erlegt worden. „Das ist das nächste Problem“, sagte der Bürgermeister zu den Pelztieren, die sich in Brandenburg ausbreiten. (dpa)

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