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Der "Hummelkönig" ist zur Pflanze des Jahres gewählt worden.

© O. Winter

Neue Saison: Insektenfreundliche Pflanzen liegen im Trend

In Geltow wurde die Beet- und Balkonpflanzensaison eröffnet. Worauf Hobbygärtner jetzt achten sollten.

Von Sarah Stoffers

Geltow - Ihre leuchtend gelben Blüten sind schon von weitem zu sehen. Um ihre Blätter fliegen fleißig die Bienen und Schmetterlinge umher und sammeln ihren Nektar ein. Der „Hummelkönig“ macht seinem Namen alle Ehre.

"Hummelkönig" ist Pflanze des Jahres

Am Dienstag hat die brandenburgische Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde in der Gärtnerei Potsdamer Blumen eG in Geltow die Beet- und Balkonpflanzensaison offiziell eröffnet. Vorgestellt wurde auch die Pflanze des Jahres, die von den Vorstandsmitgliedern des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg gewählt wurde. Der „Hummelkönig“, auch unter den Namen Goldmarie oder Goldzweizahn bekannt, wurde aus dem sogenannten Dreiteiligen Zweizahn gezüchtet. 

Insekten- und Bienenschutz seien gerade sehr aktuelle Themen, die sich auch in den heimischen Gärten und auf den Balkonen bemerkbar machten.
Insekten- und Bienenschutz seien gerade sehr aktuelle Themen, die sich auch in den heimischen Gärten und auf den Balkonen bemerkbar machten.

© O. Winter

„Es wird versucht, neue Züchtungen zu finden, die sich durch Besonderheiten, etwa im Blühverhalten oder in ihrem Wuchs, auszeichnen“, sagte der Geschäftsführer des Gartenbauverbands, Andreas Jende. Der „Hummelkönig“ werde auch wegen seiner Farbe besonders gern von Honigbienen besucht, so Jende. Insekten- und Bienenschutz seien gerade sehr aktuelle Themen, die sich auch in den heimischen Gärten und auf den Balkonen bemerkbar machten.

Insekten haben ganz andere Vorlieben 

„Wir beurteilen Pflanzen nach ihrem Aussehen, ihrer Farbe, wie sie blühen, vielleicht auch wie sie duften“, sagte Uta Siefert vom Landesverband Brandenburgischer Imker bei der Saisoneröffnung. Die Insekten hätten jedoch ganz andere Ansprüche an eine Pflanze – die angesichts des Bienensterbens vielen Menschen immer wichtiger werden. 

Insekten haben andere Kriterien für Blumen. 
Insekten haben andere Kriterien für Blumen. 

© O. Winter

Ob Pflanzen für Bienen besonders geeignet sind, lasse sich anhand von fünfstufigen Skalen, die den Pollen- und Nektargehalt von Blumen angeben, so Siefert. Robinien oder Linden hätten zum Beispiel einen Pollenwert von vier, ebenso wie der Bergahorn und Raps. Mediterrane Kräuter wie Thymian hingegen haben einen hohen Nektarwert. Grundsätzlich würden Bienen und andere Insekten die meisten offenen und einfacheren Blüten bevorzugen. „Da bleiben die Biene und auch der Schmetterling dann gerne eine Weile“, so Siefert.

Es könnte noch Frost geben

Wer jetzt sein Beet oder seinen Balkon bepflanzen möchte, sollte grundsätzlich noch ein wenig aufpassen, da es noch Frost geben könnte, erklärt Jutta Habermann, Mitarbeiterin in der Gärtnerei Potsdamer Blumen eG. Die Pflanzen sollten bei Frost abgedeckt oder auf dem Balkon heruntergenommen und auf den Boden nahe einer Wand gestellt werden. Habermann empfiehlt, Geranien oder auch Petunien zu pflanzen, die die warme Sonne lieben. 

Dazwischen sollten ruhig auch Kräuter gesetzt werden, damit auch Nutzpflanzen auf dem Balkon oder im Beet ihren Platz finden. Um noch ein wenig mehr Abwechslung zu schaffen, würden sich auch Zwischenpflanzungen empfehlen wie etwa die himmelblauen Lobelien mit ihren zahlreichen Blüten oder die verzweigt wachsende Nemesia, auch Elfenspiegel genannt.

Nicht immer zu Chemie greifen

Wenn die Pflanzen doch einmal von Schädlingen befallen seien sollten, rät Habermann nicht unbedingt zu chemischen Mitteln. „Die Natur reinigt sich eigentlich von alleine. Benötigt man doch etwas, gibt es auch natürlich Pflanzenschutzmittel“, so Habermann. Bei Blattläusen könne man etwa mit Seifenlauge nachhelfen oder, besser noch, man wartet auf den Marienkäfer, der die Blattlaus zum Fressen gern hat. 

Wer möchte, dass die Pflanzen lange halten, sollte außerdem in gute Erde investieren, rät Jende. Die sei besonders nährstoffreich, so dass die Pflanzen gut versorgt seien. 

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