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Potsdam-Mittelmark: Geld für die Windmühle

Beelitz unterstützt Mühlenverein, um Fördermittel für Ausbau einer Scheune zum Museum abzurufen

Beelitz - Es gibt städtisches Geld für eines der sichtbarsten Wahrzeichen von Beelitz, die Bockwindmühle. Für die kommende Stadtverordnetenversammlung soll es einen Antrag geben, den Förderverein „Mühlenfreunde“ finanziell zu unterstützen, damit dieser eine benachbarte Scheune zu einem Museum mit Wirtschaftsbereich ausbauen kann. Das beschloss der Beelitzer Hauptausschuss auf seiner jüngsten Sitzung.

Der Förderverein engagiert sich seit dem Jahr 2003 für die Rettung und Unterhaltung des Technikdenkmals. Wie hoch die konkrete finanzielle Förderung werden wird, ist noch offen, soll allerdings im Antrag formuliert werden. Die Gesamtkosten für die Sanierung und den Ausbau des Gebäudes werden bislang auf 376 000 Euro geschätzt.

Konkret geht es bei der städtischen Förderung um einen Eigenanteil für den Ausbau der Scheune, damit eine 75-prozentige Förderung aus dem EU-Leader-Topf abgerufen werden kann. Das Programm unterstützt die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Der Förderverein habe, so sagte jüngst Vereinsmitglied Thomas Raabe, „aus Mitgliedsbeiträgen, Sponsoring und dem Kulturfonds des Ortsbeirates rund 12 000 bis 15 000 Euro im Jahr zur Verfügung, das würde als Eigenanteil nicht reichen.“ Der Kauf des Grundstücks, auf dem die Scheune steht, wird über mehrere Jahre hinweg finanziert, dazu kämen laufende Kosten, wie Versicherungen und Instandhaltung, so Raabe. Beelitz’ Bürgermeister Bernhard Knuth machte deutlich, dass das Projekt „für die Stadt nicht unbedeutend“ sei. Die Bockwindmühle sei ein Wahrzeichen und für viele Beelitzer auch ein beliebter Treffpunkt. Zudem spielt das Technikdenkmal bei der Landesgartenschau 2022 in Beelitz als Nebenkulisse eine Rolle, so Knuth weiter. Schließlich, so der Bürgermeister, solle man das ehrenamtliche Engagement auch honorieren.

In der Vergangenheit stießen jedoch die Ehrenamtler im Verein bereits an logistische Grenzen: Wenn die Windmühle bei regelmäßigen Führungen, aber auch Festen und größeren Veranstaltungen, wie an Pfingsten und am dritten Advent, große Besucherscharen anzog. Dem Verein fehlen bislang Räume für die eigene Arbeit sowie ausreichend Sanitäranlagen für Gäste. Dafür soll es nun Platz in der ausgebauten Scheune geben – Herzstück des Gebäudes soll Planungen zufolge ein Museum sein, das historische Mahlutensilien und alte Landwirtschaftsgeräte ausstellen soll.

Die Pläne für die Sanierung stellte Architekt Harri Wilhelm, selbst Mitglied im Mühlenverein, vor. Demnach soll das Bestandsgebäude erhalten und im Bereich der Außenwände und des Daches von innen gedämmt werden. Während das Gebäude zur Bundesstraße hin geschlossen bleiben soll, erhält es große Fenster in Richtung des Mühlenhofes. Im Innenraum soll das Museum Platz finden, unter dem Dach könnten mehrere Räume für den Verein entstehen. Die Sanitärbereiche und eine kleine Küche würden, ebenso wie der Haupteingang, in einem Anbau Platz finden, der sich farblich von der Scheune abhebt.

Wann der Ausbau der Scheune startet, ist offen. Der Förderverein bleibt jedoch auch in der diesjährigen Saison nicht untätig. Am Ostersonntag, dem 1. April, beginnen in der Bockwindmühle die traditionellen Führungen mit dem Müller. Besichtigungen des Wahrzeichens an der Trebbiner Straße sind an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr möglich. PNN/KG

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