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Notunterkunft in Teltow soll ersetzt werden: Flüchtlinge ziehen in die Oderstraße

Teltow - In der Teltower Oderstraße sollen in einem Bürokomplex ab Anfang April 150 Flüchtlinge unterkommen. In einer Eilentscheidung hat Landrat Wolfgang Blasig (SPD) in Absprache mit dem Kreistagsvorsitzenden Werner Große (CDU) die Anmietung des Hauses beschlossen, der Kreistag soll die Entscheidung in seiner Sitzung am 3.

Von Enrico Bellin

Teltow - In der Teltower Oderstraße sollen in einem Bürokomplex ab Anfang April 150 Flüchtlinge unterkommen. In einer Eilentscheidung hat Landrat Wolfgang Blasig (SPD) in Absprache mit dem Kreistagsvorsitzenden Werner Große (CDU) die Anmietung des Hauses beschlossen, der Kreistag soll die Entscheidung in seiner Sitzung am 3. März nachträglich genehmigen.

Das Bürohaus in der Oderstraße 67 wurde zum 15. Februar angemietet. „Das Gebäude soll die derzeitige Notunterkunft in der Teltower Warthestraße ersetzen“, sagte Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert den PNN. In der ehemaligen Berufsschule in der Warthestraße leben derzeit bis zu 160 Flüchtlinge. Für nötige Umbauten im Haus in der Oderstraße zahlt der Kreis dem Eigentümer einen Zuschuss von 270 000 Euro. Der Mietvertrag läuft bis 2020, bis dahin muss der Kreis insgesamt 1,75 Millionen Euro Miete zahlen.

Nachdem seit Jahresbeginn bisher nur wenige Flüchtlinge in die Mittelmark kamen, bekommt der Landkreis nun wieder mehr Zuweisungen aus den Erstaufnahmestellen des Landes. Für diese Woche sind Schwinzert zufolge 87 Flüchtlinge angekündigt. Zudem sinkt die Zahl der verfügbaren Unterkünfte: Am heutigen Mittwoch ziehen 67 Bewohner aus einem angemieteten Erntelager im Beelitzer Ortsteil Schäpe in eine weitere Unterkunft im Ortsteil Schönefeld um. Der Kreis hat das Erntelager nur bis Monatsende vom Eigentümer mieten können, der das Haus während der Saison wieder als Unterkunft für seine Erntehelfer nutzen möchte.

Als Ersatz für die Unterkunft in Schäpe wollte der Landkreis zum Monatsende eigentlich eine Unterkunft in der Beelitzer Bahnhofsstraße anmieten, in der 40 Personen Platz haben sollen. Laut Kai-Uwe Schwinzert sei das Projekt aber noch nicht abgeschlossen, der Eigentümer muss noch Umbauten etwa für den Brandschutz vornehmen. Wann das Gebäude bezogen werden kann, sei derzeit unklar. Die Anmietung soll bis zum Jahr 2020 erfolgen, wofür Gesamtkosten von 737 000 Euro eingeplant sind.

Wie viele Flüchtlinge der Landkreis in diesem Jahr insgesamt unterbringen muss, ist derzeit noch unklar. Die höchsten Prognosen gehen von mehr als 3300 Flüchtlingen aus, basierend auf einer Schätzung von Landeszahlen aus dem Innenministerium von Karl-Heinz Schröter (SPD). In der Verwaltung gehe man aber eher von 2 000 Flüchtlingen aus, womit die Zahl im Vergleich zu 2015 weitgehend stabil bleiben würde.

Im Vorjahr kamen 2163 Asylbewerber in den Landkreis, 328 wurden abgeschoben. Für die Unterbringung der Flüchtlinge sind dem Landkreis 2015 überplanmäßige Ausgaben in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro entstanden. Bei der Erstellung des Haushaltes ging die Verwaltung noch von 800 Flüchtlingen im Jahresverlauf aus. 

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