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Potsdam-Mittelmark: „Die Diagnose war für mich ein Schock“

Der Initiator einer neuen Selbsthilfegruppe Parkinson über sein Leben mit dem Leiden

Der Initiator einer neuen Selbsthilfegruppe Parkinson über sein Leben mit dem Leiden Eine Selbsthilfegruppe Parkinson gründet sich am heutigen Montag in der Neurologischen Reha-Klinik in Beelitz-Heilstätten. Nachfolgend veröffentlichen wir den Erfahrungsbericht des Initiators der Gruppe. Es begann alles so harmlos. Leichte Rückenschmerzen wurden ignoriert und als Alterserscheinung abgetan. Als sie schlimmer wurden, konnten sie vom Orthopäden „weggespritzt“ werden. Das war damals, vor drei Jahren. Doch mit der Rückkehr der geschilderten Schmerzen ging ein anfangs seltenes Zittern der rechten Hand einher. Zusätzlich machte sich ein einen steifer gewordener Rücken mit schlürfendem Gang bemerkbar. Augenblicklich wurde mir klar, hier liegt etwas Ernsthaftes vor. Ich schilderte die Symptome meinem Internisten, der mir zur weiteren Behandlung einen Neurologen empfahl. Noch bevor dieser auch nur mit der Untersuchung und den Tests begann, sagte er mir auf den Kopf zu, dass ich seit einiger Zeit an Parkinson leide. Meine Mimik, meine Haltung und weiteres waren ihm untrügliche Anzeichen dafür. Diese Diagnose war für mich – zugegeben – ein Schock. Kamen mir doch sogleich Bilder vom Papst und Mohammed Ali in den Sinn. Jedoch der Neurologe schaffte es, mir meine Zukunftsangst zu nehmen, sagte er mir doch, diese Krankheit sei die am weitesten erforschte Nervenkrankheit mit guten Fortschritten auf medizinischem Gebiet. Ich lebe nun seit einigen Jahren mit meinem Wissen um meine unheilbare Krankheit und es gibt viele Tage, an denen ich nicht an sie erinnert werde. Meine Medikamente, die ich zeitlebens nicht werde absetzen können, sind gut verträglich. Ich bewege mich viel, um der Muskelsteifheit vorzubeugen und bemühe mich, wo immer es geht, Lebensoptimismus zu zeigen. Von einer Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe Parkinson verspreche ich mir eine offene Diskussion über das Leben mit diesem Leiden, ein Aufgreifen von gemeinsam interessierenden Punkten sowie eine aktivere Herangehensweise und ein Ausschöpfen von Möglichkeiten, die die Nähe der Reha-Klinik bietet. Das erste Gruppentreffen findet heute um 16 Uhr im Schulungsraum (neben Speisesaal) der Neurologischen Reha-Klinik, Beelitz-Heilstätten, Paracelsusring 6a, statt. Unterstützung erhält die Gruppe von Dr. Ebersbach, Chefarzt der benachbarten Parkinsonklinik und Otto Mayer, der in Potsdam Sprecher der Selbsthilfegruppe Parkinson ist. Weiteres bei der Selbsthilfegruppen-Kontaktstelle in Stahnsdorf, Tel. (03329) 612325.

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