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Überbrückt. Entwurf zur Querung über die Zernsee-Zunge der Havelauen.

© Köber-Plan

Potsdam-Mittelmark: Blick zum Zernsee

Der Brückenneubau in den Havelauen soll eine Aussichtsplattform erhalten. Einweihung im September

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Die Werderaner bekommen einen neuen Aussichtspunkt auf den Großen Zernsee: Die neue Brücke in den Havelauen, die noch in diesem Jahr eingeweiht werden soll, bekommt nach neuesten Plänen eine Aussichtsplattform auf dem Mittelpfeiler. Der Pfeiler und die Widerlager an den Ufern stehen bereits.

„Mit 15 Metern ist der Mittelpfeiler sehr groß dimensioniert, da er einmal für eine Bundesstraße geplant war“, sagt Mario Karsch vom Ingenieurbüro Köber-Plan aus Brandenburg (Havel), das den Brückenbau mit dem Beelitzer EBS-Ingenieurbüro plant. Für den Bau sind im Stadthaushalt 580 000 Euro eingestellt. Die geplante, 3,50 Meter breite Rad- und Fußwegbrücke würde auf dem großen Pfeiler untergehen. „Daher bietet sich hier eine Aussichtsplattform an.“

Dazu werden die beiden Brückenelemente versetzt montiert: Die Plattform soll durch zwei Stahlbögen mit je 21 Meter Spannweite mit den Ufern verbunden werden. An ihrer höchsten Stelle kurz vor dem Südufer hat die Brücke eine Durchfahrtshöhe von 5,50 Metern, damit Segelboote der anliegenden Bootswerft durchfahren können.

Diese Brückenhöhe erfordert enorme Rampen, damit auch Rollstuhlfahrer die Brücke passieren können. Auf der Nordseite wird es eine gerade gepflasterte Rampe mit sechs Prozent Steigung geben. Nach jeweils sechs Metern ist auf der Rampe eine ebene Plattform als „Ausruhzone“ für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Auf der Südseite gibt es keinen Platz für eine lange Rampe, da hier der zukünftige Stadtplatz nah an der Brücke liegt. Stattdessen soll die Rampe im Zickzack den Höhenunterschied überwinden, Fußgänger sollen über eine seitliche Treppe schneller auf- und absteigen können.

Die Planung stößt bei einigen Werderaner Stadtverordneten auf Widerstand, da der Rampenkomplex den Blick vom Stadtplatz auf das Wasser blockiert. Hier solle das Planungsbüro noch einmal nacharbeiten, fordert unter anderem Lothar Boreck (CDU). Planer Mario Karsch betont, dass sich die Brücke mit ihrer grünen Farbe sonst sehr gut in die Landschaft einpasse. Auch der Wegebelag auf der Brücke – ein mit farbigem Sand bedecktes Harzgemisch – gebe ein natürliches Bild ab.

Die Brückenpläne müssen nun zügig weiter abgestimmt werden, da die Arbeiten spätestens im März ausgeschrieben werden sollen. Baubeginn könnte im April sein, sodass die Brücke im Herbst fertig sein kann. Enrico Bellin

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