zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Beelitz wirbt um Bundeskriminalamt Wieder Sorge um Erhalt des Bundeswehrstandortes

Beelitz. Der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) würde eine Ansiedlung des Bundeskriminalamtes in den Heilstätten begrüßen.

Beelitz. Der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) würde eine Ansiedlung des Bundeskriminalamtes in den Heilstätten begrüßen. „Das wäre genau die richtige Entscheidung, um das größte Flächendenkmal Brandenburgs nachhaltig zu sichern“, sagte er beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Stadt mit dem Bundeswehrstandort. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe soll die Lösung beim Geburtstagsempfang von Ministerpräsident Platzeck ins Gespräch gebracht haben. Wardin begrüßte, dass Stolpe sein als Ministerpräsident gegebenes Versprechen, sich für die Heilstätten einzusetzen, auch als Bundesminister nicht aus den Augen verloren habe. Das BKA wäre ein „Glücksfall“, für die Heilstätten. Die Polizeibehörde will in den kommenden Jahren ihren Hauptsitz von Wiesbaden nach Berlin verlegen. Bis 2008 soll das BKA-Personal in Berlin von jetzt 500 auf 2500 Mitarbeiter aufgestockt werden. Wardin betonte, dass Beelitz-Heilstätten durchaus kein peripherer Standort sei. Ist der Lehrter Bahnhof ausgebaut, sei man in kurzer Zeit mit dem Regionalexpress auf dem künftigen Zentralbahnhof der Hauptstadt. Schon jetzt dauert es mit dem RE 3 bis Zoo nur etwa 35 Minuten, durch die Autobahnnähe ist man in einer ähnlichen Fahrzeit am Kudamm. Flächenmäßig würde sich für die Ansiedlung der sogenannte Quadrant D mit ehemaligem Badhaus und Männersanatorium der einstigen Lungenheilstätte anbieten, sagte Gerd Ohligschläger vom Beelitzer Bauamt auf Anfrage. Mit einigen Ergänzungsbauten ließe sich ohne weiteres der Bedarf für die Umzügler befriedigen. Auch eine Einfriedung des Geländes sei problemlos machbar. „Die Denkmalpfleger würden sich freuen, wenn dafür der historische Metallgitterzaun wieder aktiviert werden könnte.“ Standortvorschläge gibt es indes auch aus Stahnsdorf (Zillekaserne) und Zehlendorf (ehemalige US-Hauptquartier). Bürgermeister Wardin forderte einmal mehr vom Land, sich für die Heilstätten zu engagieren. „Wenngleich die Kliniken und Einrichtungen der Seniorenbetreuung sehr erfolgreich arbeiten und fast 500 Arbeitsplätze bieten, so ist doch in Anbetracht der Größe des Areals und dem Fortschreiten des Verfalls eine bedrückende Situation entstanden.“ Hier erwarte er die Unterstützung auch von Ministerpräsident Platzeck. Standorterhalt unklar Neben den Heilstätten trieb die Beelitzer beim Neujahrsempfang noch ein anderes Problem um: Wie in anderen Kommunen hat wieder das Bangen um den Bundeswehrstandort begonnen. Beelitz hatte bereits vor zwei Jahren das Nachsehen, als 48 Standortverwaltungen aufgelöst wurden. Bekanntlich will Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) die Standortanzahl nunmehr von 531 um gut 100 senken; mehr als 100 weitere Standorte werden drastisch verkleinert. Bis Ende des Jahres soll eine Streichliste vorgelegt werden. „Die Selbstverständlichkeit, mit der Stadt und Bundeswehr gemeinsam den Neujahrsempfang durchführen, ist wohl der beste Beweis für unsere gewachsene Verbundenheit und dafür, dass die Bundeswehr am Standort fester Bestandteil der Stadt Beelitz ist“, betonte Bürgermeister Wardin deshalb. Es sei von besonderer Bedeutung, dass der Standort sicher ist und notwendige Investitionen in die technische Infrastruktur schnell durchgeführt werden. „Bei allen Reformen muss der militärische Auftrag der Soldaten finanziell so untersetzt sein, dass er sicher und erfolgreich erfüllt werden kann.“ Der Kommandeur des Logistikbataillons 172, Holger Schulz, nahm die neuerlichen Überlegungen von der schwarz-humoristischen Seite und zitierte Sokrates: „Wir haben so viel mit so wenig so lange erbracht, dass wir in der Lage sind, künftig alles mit nichts zu erreichen.“ Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false