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Potsdam-Mittelmark: Baut der Biber in der Nieplitz?

Beelitzer Bauamtsleiter gelingen Schnappschüsse

Beelitz - Welch ein Schnappschuss: Am Wochenende ist dem Beelitzer Bauamtsleiter Günter Laurich mit seiner Kamera ein Volltreffer gelungen. Dem passionierten Hobbyfotografen gelang es, an der Nieplitz einen mutmaßlichen Biber zu knipsen. „Meister Bockert“ ist vorwiegend in der Dämmerung aktiv und gilt als scheu. Außerdem wäre dies der erste seiner Art, der in Beelitz gesichtet worden ist. Die Bilder machen zurzeit in der Stadt die Runde, die in Sachen Eigenwerbung fortan gern auf eine Attraktion mehr verweisen möchte.

„Es ist ein Zeichen dafür, dass die Natur bei uns sauberer geworden ist“, freut sich Bürgermeister Bernhard Knuth. Denn offenbar baue der Nager in der Nieplitz gerade ein Nest. Wo genau sich das Tier tümmelt, will die Stadtverwaltung aber nicht sagen – zu groß sei die Gefahr, dass sich Schaulustige auf den Weg machen und es vertreiben. Die Naturwacht will der Sache auf jeden Fall nachgehen. „Wir suchen jetzt ersteinmal nach Lebendspuren“, sagte der für diesen Teil des Naturparks Nuthe-Nieplitz zuständige Ranger Peter Schubert auf PNN-Anfrage. Eine solche Spur wären angenagte Bäume. Schubert muss die Euphorie etwas dämpfen, denn es könne sich bei dem Tier auch um einen Nutria handeln.

Die sogenannte „Biber-Ratte“ wurde in der Region früher gezüchtet, um aus ihrem Fell Pelze herzustellen. „Nach der Wende sind einige ausgesetzt worden und haben sich bis heute gehalten“, so Schubert. Das Hauptmerkmal, an dem sich Biber und Nutria einwandfrei unterscheiden lassen, ist der Schwanz: Während „Meister Bockert“ eine Kelle hat, mit der er sich im Wasser fortbewegt, hat der Nutria einen schlanken Schwanz.

Aber es spricht auch einiges dafür, dass es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Biber handelt, denn das größte Nagetier der Welt ist im Landkreis immer häufiger anzutreffen. In der Nuthe und am Blankensee gebe es bereits Exemplare, erläutert Peter Schubert, und laut Unterer Naturschutzbehörde hat sich der Biber auch in fast allen anderen Regionen des Kreises Lebensraum zurückerobert. Erst vor kurzem waren auch auf Werders Insel die für den Biber typischen Abbisse an Bäumen aufgetaucht (PNN berichteten). In der Wublitz und im Bereich der Strengbrücke gibt es sogar ganze Biber-Burgen.

Ob der Beelitzer Nager nun Biber oder Nutria ist – eines belegen die Bilder einwandfrei: Um ein Krokodil, wie es vor drei Jahren irrtümlich im Schwielowsee vermutet wurde, handelt es sich definitiv nicht.Thomas Lähns

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