Potsdam-Mittelmark: Baurecht für Datschen

Teltow - Für die Wochenendhaus-Siedlung zwischen der ehemaligen Industriebahn und der Dürer- sowie Verdistraße will die Stadt Teltow nachträglich Baurecht schaffen. Auf ihrer Sitzung am Mittwochabend haben die Stadtverordneten ein Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan in diesem Bereich in Gang gesetzt. Das Votum fiel knapp aus: Grüne-, BiT- und Linksfraktionen stimmten gegen die Vorlage, weil sie hier den Bau weiterer Wohnhäuser befürchten.

Tatsächlich heißt es in der Beschlussbegründung, dass circa fünf Hektar Wald in eine Wohnbaufläche umgewandelt werden sollen. Eine ähnliche Vorlage war vor gut zwei Jahren im Bauausschuss abgelehnt worden, damals ging es nur um die Festsetzung der Fläche als „Sondergebiet Wochenendhaus“. Wie in vielen anderen mittelmärkischen Kommunen gibt es auch hier Bürger, die ihr Wochenendhaus als Hauptwohnsitz angemeldet haben, denen aber aufgrund fehlender Baugenehmigung die Nutzungsuntersagung droht. Die Lösung wäre ein Bebauungsplan, dem nun der Weg geebnet werden soll.

Carola Fanter, Vorsitzende der BiT-Fraktion, warnte davor, einen Präzedenzfall zu schaffen. Auch andere Laubenpieper im Stadtgebiet würden auf die Legalisierung ihrer Wohnverhältnisse drängen. Gegen eine „maximale Bebauung“ sprach sich auch Eberhard Adenstedt von den Grünen aus. Der Beschluss sei in seinen Augen zu allgemein. Sein Fraktionskollege Axel Szilleweit ergänzte, dass auf Kosten eines intakten Waldes keine Zersiedelung geben dürfe.

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) betonte, dass der vorhandene Wald nicht zur Disposition stehe. Iris Abraham vom Bauamt erläuterte, dass mit dem FNP-Änderungsverfahren noch keine Festlegungen über eine künftige Bebauung getroffen werden. „Was gebaut wird, legt der Flächennutzungsplan nicht fest“, sagte sie. Bürger und die Träger öffentlicher Belange könnten sich in das Änderungsverfahrens einbringen. Thomas Lähns