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Landeshauptstadt: Potsdam lässt sich See schenken Fahrlander See vom Land an die Stadt übertragen

Fahrland - Den Potsdamern wird künftig ein ganzer See samt Ufer gehören. Die Landeshauptstadt Potsdam wird Eigentümer des Fahrlander Sees sowie des Seeufers.

Fahrland - Den Potsdamern wird künftig ein ganzer See samt Ufer gehören. Die Landeshauptstadt Potsdam wird Eigentümer des Fahrlander Sees sowie des Seeufers. Am Mittwochabend haben die Stadtverordneten einem Antrag von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zugestimmt, insgesamt 2,57 Quadratkilometer Wasser- und Uferfläche vom Land zu übernehmen. „Damit können wir die öffentliche Nutzung des Sees sichern“, sagte Jakobs.

Bezahlen muss Potsdam für sein neues Wassergrundstück erst mal nichts. Das brandenburgische Finanzministerium hatte der Landeshauptstadt eine sogenannte entgeltfreie Übergabe angeboten. Vorausgegangen war der Verkauf von 65 Seen aus dem Besitz der bundeseigenen Bodenverwertungsgesellschaft (BVVG) an das Land Brandenburg – das sogenannte Seenpaket. 45 davon sollen nun an die Kommunen übergeben werden.

Ganz kostenlos ist der neue See für die Stadtkasse jedoch nicht. Als Eigentümer ist die Stadt auch für die Pflege und die Gefahrenabwehr verantwortlich – also etwa für die Beseitigung von Uferabbrüchen oder das Fällen morscher Bäume, so Stadtsprecher Jan Brunzlow. Im Jahr müssen dafür etwa 46 000 Euro ausgegeben werden. Mit dem Erwerb des Sees kommt die Stadt an dieser Stelle auch ihrem Uferwegekonzept nach. „ Der Uferabschnitt am Fahrlander See hat nach dem Uferweg am Groß Glienicker See die zweithöchste Priorität im Uferwegekonzept für die Ortsteile“, heißt es in dem Beschluss.

Mit dem See erhält die Stadt zudem mehrere Flurstücke mit insgesamt 353 707 Quadratmetern Fläche – also etwa 70 Fußballfelder. Dabei handele es sich um Rasen- und Strauchflächen, teilte die Stadtverwaltung mit. Der Fahrlander See ist nach dem Templiner See der zweitgrößte See auf dem Gebiet der Landeshauptstadt. Mit einer Maximaltiefe von drei Metern gilt er als Flachlandsee. Für die Schifffahrt ist der See, der einen etwa 100 Meter breiten Zugang vom Sacrow-Paretzer-Kanal aus hat, gesperrt.

Elf Prozent der Fläche Potsdams sind Seen, Flüsse und Kanäle. Weitere Seen wird die Stadt vom Land jedoch nicht geschenkt bekommen. Der Fahrlander See war der einzige Potsdamer See im Seenpaket. Die meisten Seen in der Stadt gehören als Teil der Havel oder als Verbindung zum Sacrow-Paretzer-Kanal der Bundesrepublik. Sie sind Bundeswasserstraßen. Der Heilige See gehört der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Komplizierter ist es am Groß Glienicker See: Die Berliner Seite gehört Berlin, der Potsdamer Teil jedoch als ehemaliger Grenzstreifen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Marco Zschieck

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