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Sarah Blaßkiewitz mit der „Clio“, dem Preis für den besten historischen Film des Jahres.

© Andreas Klaer

Tagesspiegel Plus

„Wenn dein Körper nichts wert ist“: Sarah Blaßkiewitz über „Sam – ein Sachse“

Die Potsdamer Regisseurin über Rassismus, die Langsamkeit der deutschen Filmbranche und die „Clio“. Den Filmpreis hat sie für ihre Serie über die Baseballschlägerjahre aus der Sicht des Afrodeutschen Samuel Meffire erhalten.

Eine Szene von „Sam – ein Sachse“ trieb der Regisseurin Sarah Blaßkiewitz selbst Tränen in die Augen. Es ist nicht die, in der Sam, ein junger Mann, der als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners in der DDR aufgewachsen ist, verprügelt und gedemütigt wird und dann in den Fluss springen muss, um zu überleben. Auch nicht die, in der Sam Vater wird und seine eigene Mutter zur überglücklichen Kindsmutter sagt: „Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, in diesem Land so ein Kind großzuziehen.“ Es ist eine Szene, als Sam anderen Afrodeutschen begegnet und sich zunächst trotzdem nicht sicher fühlt. Seine Verunsicherung sitzt so tief, dass sie bleibt.

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