zum Hauptinhalt
Die Friedenskirche im Park Sanssouci feierte 175. Geburtstag.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Lebendiges und bewegtes Klangbild: Potsdamer Friedenskirche feiert 175. Jubiläum mit Bachkonzert

Zum Jubiläum der Potsdamer Friedenskirche bereitete Kantor Caspar Wein ein Festkonzert vor. Zu hören war unter anderem das neue Barockorchester.

Die Friedenskirche im Park von Sanssouci wurde am 24. September 1848, im Jahr der Revolutionsereignisse, als Hof- und Gemeindekirche von König Friedrich Wilhelm IV. eingeweiht. Die heutige Gemeinde feierte am Wochenende das 175. Jubiläum mit Führungen, Vorträgen, Party, Friedensgebet sowie einem Gottesdienst, in dem Landesbischof Christian Stäblein predigte, und Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Schlösserstiftung, ein Grußwort sprach.

Die Kirche ist ein Zentrum der Musica sacra, ja des Konzertlebens Potsdams. Caspar Wein ist erst ihr achter Kantor. Zum Jubiläum bereitete er ein Festkonzert vor, das vom Vocalkreis Potsdam, dem neuen Potsdamer Barockorchester sowie Clarissa Maria Undritz, Sopran, Vera Kähler, Alt, Shimon Yoshida, Tenor, und Jörg Gottschick, Bass, gestaltet wurde.

Caspar Wein wählte für das Konzert Werke von Johann Sebastian Bach aus. Zum Auftakt erklang das als Suite angelegte Brandenburgische Konzert Nr. 1 BWV 1046. Das Potsdamer Barockorchester, das von der Violinistin Claudia Mende geleitet wird, und Musikerinnen und Musiker vereint, die in der Alten-Musik-Szene gut vernetzt sind, präsentierte sich unter Weins Dirigat mit einem lebendigen und bewegten Klangbild. Besonders in Sachen Zusammenspiel der verschiedenen Soloinstrumente bot es eine respektable Leistung. Das Debüt war ein Erfolg.

Aus dem Kantaten-Schatz Bachs, der für jeden Sonntag des Kirchenjahres eine Komposition bereithält, wählte Wein zwei Werke aus: „Ach, lieben Christen seid getrost“ BWV 114 und „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ BWV 100, Kantaten des Trostes und der Hoffnung. Mit musikantischem Schwung und innerer Anteilnahme wusste der Kantor auch den Vocalkreis Potsdam zu animieren, der seine Partien zuverlässig und flexibel sang.

Zum Höhepunkt der Kantate BWV 114 geriet die Tenor-Arie „Wo wird in diesem Jammertale“, die der junge japanische Sänger Shimon Yoshida mit der Flötistin Emiko Matsuda zu einem Dialog von außerordentlicher Innigkeit führte. Während die beiden Sängerinnen tonlich blass blieben, konnte der erfahrene Bassist Jörg Gottschick in beiden Kantaten seine Bach-Kompetenz voll ausspielen. Der Beifall war für alle Mitwirkenden des Jubiläumskonzerts sehr herzlich.

Transparenzhinweis: Der Autor ist in der Kirchengemeinde aktiv.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false