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Kultur: Fast alle Männer folgen dem Seil

Es ist ein Seil von guter Qualität, das eines Abends am Dorfrand entdeckt wird. Das eine Ende des Seils verliert sich im dichten Wald und gibt somit Rätsel auf.

Es ist ein Seil von guter Qualität, das eines Abends am Dorfrand entdeckt wird. Das eine Ende des Seils verliert sich im dichten Wald und gibt somit Rätsel auf. Ein Rätsel, das die Männer des Dorfes auf jeden Fall lösen wollen, egal, wie weit sie dabei in den Wald hinein müssen.

Der in Potsdam lebende Schriftsteller Stefan aus dem Siepen erzählt in seinem Roman „Das Seil“ von dieser phantastischen Begebenheit, die eine ganze Gemeinschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Eine Parabel auf den Herdentrieb im Menschen, das fatale Mitläufertum in uns allen. Am heutigen Dienstag liest Stefan aus dem Siepen aus „Das Seil“ im Literaturladen Wist.

Nach „Luftschiff“ und „Die Entzifferung der Schmetterlinge“ ist „Das Seil“ der dritte Roman von Stefan aus dem Siepen. Und wie in den Büchern zuvor erweist sich der 47-Jährige auch hier wieder als feiner Klangkünstler, was seine Sprache betrifft. Einen klaren und sparsamen Stil pflegt aus dem Siepen. Eine Sprache, die trotz aller Selbstverständlichkeit, die trotz all des Handwerklichen immer etwas Leichtes und Lichtes bewahrt und den Leser gerade mit ihrer Leichtigkeit zu packen versteht.

In Essen wurde Stefan aus dem Siepen geboren. Er studierte Jura, trat 1992 in den Diplomatischen Dienst ein und verbrachte insgesamt zehn Jahre in China, Luxemburg und Russland. Seit drei Jahren arbeitet Stefan aus dem Siepen im Planungsstab des Auswärtigen Amtes in Berlin. In Potsdam hat er zusammen mit seiner Frau und den vier Kindern eine neue Heimat gefunden. PNN

Lesung mit Stefan aus dem Siepen am heutigen Dienstag, 20 Uhr, im Literaturladen Wist, Brandenburger/Ecke Dortustraße. Der Eintritt kostet 5 Euro

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