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Potsdam-Folge 2: Shopping-Queen: Pendler haben niemals Zeit

Im Sprint lief die Kandidatin zur Schneiderin, danach ging es weiter durch die Stadt. PNN-Redakteurin Steffi Pyanoe hat sich die zweite Potsdam-Folge angeschaut.

Schock. „Was verschlägt einen nach Neuseddin?“ fragt Guido Maria Kretschmer an Tag zwei der Potsdamer Shopping Queen. Es regnet und die Puppenstuben-Siedlung sieht aus wie mit Lenor gespült. Hier wohnt Anika, 36 Jahre alt, mit zwei Kindern und Mann. „Das ist der Dorian“, sagt sie und zeigt auf ein Foto. Heute ist ihr Tag, 500 Euro darf sie in höchstens vier Stunden ausgeben. Das Motto von Designer Guido: Heavy Metal, glänze in deinem neuen Metallic-Teil.

Die anderen vier Teilnehmerinnen können sich den Satz ums Verrecken nicht merken. Müssen sie auch nicht, sie trinken Prosecco und haben Spaß mit Anikas Kleidersammlung. Zuvor zeigte die Hausfrau dem verblüfften Guido, dass sich im Ehebett ein ausfahrbarer Fernseher befindet. So was gibt’s in Neuseddin.

Unterwegs verliert Anika fast ihre Buxen

Mit dem lila Auto fahren sie dann rein nach Potsdam, und die Zeit läuft. Anika wird bald merken, dass Pendler es schwerer haben. Ihr zweites Problem: Körpergröße 1,53 Meter. Sie entscheidet sich, in der Innenstadt zu shoppen. Erster Anlaufpunkt: „Chèvrefeuille – Je länger je lieber“ in der Gutenbergstraße. Nach einer Stunde sind Tasche, Schuhe und Kettchen gekauft. Weiter geht’s in die Hebbelstraße zum „It’s Me“. Unterwegs verliert Anika angeblich fast ihre Buxen, hat aber noch genug Luft, um auf das Holländische Viertel aufmerksam zu machen. Guido lobt von Ferne das historische Kopfsteinplaster.

Im nächsten Laden müssen Klamotten her. Als die Verkäuferin das Motto hört, gibts erstmal einen entsetzten Blick. Die gute Nachricht: Sie kooperiert mit einer Schneiderin, die gleich die Hose kürzen wird. Falls Anika noch ein passendes Oberteil findet. Ihre Entourage besucht derweil den Filmpark. Vier gestandene, erwachsene Frauen fahren mit der Lummerland-Lokomotive und singen dabei.

Guido wundert sich: „Hat die keinen Scanner?“

Anika läuft die Zeit davon, für ein Styling direkt im Laden, eigentlich ein toller Service, bleiben 15 Minuten. Dann tippt die Verkäuferin mit schwitzigen Fingern die Artikelnummern in die Kasse. Guido wundert sich: „Hat die keinen Scanner?“ Nur noch 20 Sekunden für einen Sprint zur Schneiderin die Straße runter. Ergebnis: 34 Punkte und keine Puste mehr. 

Teil 3 mit Cordelia, die mit ihrer Tochter einkaufen geht, heute um 15 Uhr auf Vox

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