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Potsdam: Einpflanzen mit Bohne

Burkhard Bohne bietet im inklusiven Projekt Organic Village eine Kräuterschule an.

Potsdam - Der Duft von aufgewühlter Erde liegt in der Luft. Die Bienen summen um den im Garten aufgestellten Pavillon. Darunter ist ein Tisch aufgestellt, auf dem sich mehrere Büchsen voll Erde befinden: Zarte grüne Stängel lugen daraus hervor. „In einem Saatkorn steckt unglaublich viel Kraft“, sagt der Kräuter-Experte Burkhard Bohne. Zum ersten Mal wird auf dem Grundstück des Organic Village am Horstweg ein Kräuterworkshop angeboten. Seit Herbst 2017 existiert eine Kooperation zwischen dem Stadtgartenprojekt Prinzessinnengärten in Berlin-Kreuzberg und dem Potsdamer inklusiven Arbeitsprojekt für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. „Wir wollen den Garten zur Begegnungsstätte ausbauen“, sagt der Geschäftsführer Alexander von Hohenthal.

2013 erwarben die Initiatoren das Grundstück im Schlaatz und sanierten drei Jahre lang das darauf befindliche alte Haus. Das inklusive Arbeitsprojekt bietet mittags Yogakurse, Qi Gong oder Laufgruppen an. Offen sind die Kurse – auch der Kräuterkurs – nicht nur für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, sondern für jeden, der mitmachen will.

Während des Kräuterkurses zeigt Bohne den Teilnehmern, wie sie die Samen von Kapuzinerkresse und Ringelblume in die vorbereiteten Büchsen einpflanzen können. Ungefähr 30 Samen wandern in die Gefäße, dann wird vorsichtig ein wenig Blumenerde darübergesiebt. Danach erklärt Bohne, wie man die Pflanzen richtig und schonend gießt.

Für Bohne ist Potsdam der dritte Standort, an dem er eine Kräuterschule aufbaut. Der ausgebildete Gärtner organisierte 2011 die erste Kräuterschule an der Technischen Universität in Braunschweig. Allerdings sei das Interesse für Kräuter außerhalb der Universität viel größer gewesen, sagt Bohne. Deshalb bietet er seit 2015 Workshops in Urban-Gardening-Projekten in Braunschweig und Berlin an. 2017 gründete er eine Kräuterschule in den Prinzessinnengärten in Kreuzberg.

„Kräuter sind nicht nur nützlich , sondern die Gartenarbeit macht den Menschen auch glücklich“, findet Bohne. Durch den Workshop würden die Kursteilnehmer eine höhere Sensibilität für die Pflanzen entwickeln. Außerdem mache es Spaß, die Kräuter für die eigene Küche anzupflanzen. Der Vorteil sei, dass man Kräuter auch ohne Garten, nämlich auf dem eigenen Balkon, anpflanzen könne.

Bald werden weitere Gartenkurse auf dem Grundstück des Organic Village angeboten. „Unsere Vision ist, dass Kindergarten- oder Schulgruppen unsere Workshops besuchen oder wir Restaurants mit unseren Kräutern beliefern“, sagt Geschäftsführer von Hohenthal.

Der nächste Kräuterworkshop findet am Montag, dem 25. Juni, von 16 bis 19 Uhr statt. Die Teilnahme kostet 39 Euro, Anmeldung unter info@organic-village.de

Eileen Schüler

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