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Die Fähre nach Hermannswerder könne nur noch fünf Jahre eingesetzt werden, sagte der SPD-Stadtverordnete Kai Weber. Eine Brücke könnte die Alternative sein.

© R. Hirschberger/dpa

Potsdam: Eine Brücke nach Hermannswerder?

Nach Hermannswerder soll künftig eine Brücke führen, das wollen zumindest die Fraktionen von SPD und CDU/ANW. Jetzt soll dieser Vorstoß geprüft werden. Allerdings gibt es viele Unbekannte.

Potsdam-West/ Hermannswerder - Die Seilfähre zwischen Hermannswerder und dem Kiewitt könnte durch eine Fuß- und Radwegbrücke ersetzt werden. Die Fraktionen von SPD und CDU/ANW haben nun gemeinsam beantragt zu prüfen, „ob und in welcher Form“ so eine Brücke gebaut werden kann. Zudem soll die Rathausspitze herausfinden, ob dafür Fördermittel des Bundes oder des Landes nach Potsdam gelenkt werden können. Noch in diesem Monat beraten der Bau- und der Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung über die Idee.

Der SPD-Stadtverordnete Kai Weber begründet die Initiative damit, dass die seit 1984 verkehrende Fähre noch maximal fünf Jahre eingesetzt werden kann. Dann müsste Ersatz her – oder eine Brücke. Denn zugleich sei die Fähre im Winter nur eingeschränkt einsetzbar. „Und der zunehmende Freizeitverkehr auf dem Wasser führt zu immer mehr Havarien“, heißt es in dem Antrag. Erst am gestrigen Sonntag war ein Sportbootfahrer ins Seil der Fähre gefahren. Eine Brücke wäre zudem eine ganztägige Verbindung zwischen Potsdam-West und Hermannswerder, wohin täglich hunderte Schüler zum Unterricht müssen. Unter anderem soll die Stadt nun die Kosten für den Fährbetrieb und für die Brücke vergleichen.

Die Fähre nach Hermannswerder sei in die Jahre gekommen

Die ersten Rückmeldungen sind durchaus positiv, speziell vom Verkehrsbetrieb (ViP), der für die Fähre zuständig ist. „Im Sinne einer verlässlichen, nachhaltigen Mobilität könnte eine Fuß- und Radweg-Brücke durchaus eine Alternative zur Fähre sein“, sagte ViP-Sprecher Stefan Klotz auf PNN-Anfrage. Das Schiff sei in die Jahre gekommen, mittelfristig bestehe Erneuerungsbedarf. „Aus diesem Grund kommt die Diskussion über eine Alternative zur Fähre zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Klotz.

Allerdings müsste, sollte die Brücke tatsächlich geplant werden, auch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Brandenburg/Havel ein Wörtchen mitreden. Amtsleiterin Gerrit Riemer sagte auf Anfrage, unter anderem gehe es um die erforderliche Durchfahrtshöhe und die konkrete Lage der Brücke. Schließlich müsse der Schiffsverkehr auf der Havel, die eine Bundeswasserstraße ist, weiterhin möglich sein. So hatte es sich bei früheren Planspielen einer Fußgängerbrücke über die Neue Fahrt als Hindernis erwiesen, dass die Brücke rund fünf Meter Durchfahrtshöhe hätte garantieren müssen - und entsprechend mehr als 110 Meter lang ausgefallen wäre. Dazu könnte in der Havel nur mit wenigen Brückenpfeilern gearbeitet werden, um Schiffe nicht zu behindern. Zudem müssten an der Stelle der heutigen Fähre mehr als 200 Meter überwunden werden – das wäre noch etwas länger als die Lange Brücke. An anderen Stellen liegen Hermannswerder und der Kiewitt allerdings näher beieinander.

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