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Wissentlich sollen Hunderte frühere Stasi-Mitarbeiter bei der Polizei auch auf Führungsposten weiterbeschäftigt worden sein.

© dpa

Potsdam: Antifa meldet mehrere rechte Angriffe

Die Polizei sieht bislang keine Hinweise auf mutmaßliche rechtsextreme Anschläge auf linke Projekte in Potsdam. Auffällig sind allerdings Gemeinsamkeiten bei mehreren Vorfällen.

Vorwürfe gegen Polizei und Stadt erhebt der Potsdamer „Arbeitskreis Antifa“, es geht um mutmaßlich rechtsextreme Angriffe auf linke Projekte. Nach Ansicht des Arbeitskreises sei es Ermittlungsstrategie der Polizei, rechte Delikte herunterzuspielen. Die Antifa bezieht sich auf einen Brand am derzeit geschlossenen alternativen Kulturzentrum „Archiv“ in der Leipziger Straße. In der Nacht zu Sonntag gegen 4.30 Uhr hatte hier eine Abfalltonne gebrannt. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des Arbeitskreises Antifa sei außerdem versucht worden, Feuer an der Eingangstür zu legen. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Derzeit weise aber nichts auf einen Anschlag hin, so Polizeisprecherin Ingrid Schwarz. Man gehe davon aus, dass fahrlässig entsorgte heiße Asche den Brand verursacht habe.

In der gleichen Nacht sei ein alternatives Hausprojekt in der Hermann-Elflein-Straße 32 angegriffen worden, so der Arbeitskreis Antifa weiter. Ein Mann habe gegen 5.15 Uhr Fenster der Räume des Chamäleon-Vereins eingeschlagen. Außerdem seien „massiv Aufkleber mit rechtsradikalen Parolen in der in der Charlottenstraße“ geklebt worden. Am Mittwoch waren vor Ort keine rechtsradikalen Aufkleber zu sehen. Stattdessen fanden sich in der Umgebung Aufkleber von Antifagruppen an Masten und Briefkästen. Im Erdgeschoss des Hausprojekts befindet sich in einem Fenster ein faustgroßes Loch. Zwei Wochen zuvor soll in der Großbeerenstraße ein Protestplakat an der Heidesiedlung gebrannt haben. Polizeisprecherin Schwarz konnte für die mutmaßlichen Vorfälle keine Polizeieinsätze finden. Schon mehrfach haben Antifa-Gruppen Übergriffe gemeldet, ohne dass bei der Polizei eine Strafanzeige vorlag.

Gemeinsamkeit der drei Orte sei, dass sie sich im Konflikt mit der Stadt befinden und teilweise in ihrer Existenz bedroht seien, hieß es in der Antifa-Erklärung. Die Stadtpolitik spiele damit rechten Gruppen in die Hände, hieß es weiter. mar/HK

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