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Die Potsdamer Illustratorin Heike Isenmann empfielt, mehr zu schreiben.

© Heike Isenmann

Post für Dich!: Kreativ-Tipps für das Wochenende

Bis Ostern ist es nicht mehr lange hin. Eine gute Idee, mal wieder zum Stift zu greifen und einen schönen Brief zu schreiben.

Potsdam - Langsam wird es Zeit für selbstgestaltete Osterpost. Besuche bei Familie und Freunden sind ja gerade nicht möglich. Telefonieren und skypen ist schön, aber flüchtig. Ein Brief, eine Osterkarte hält viel länger. Man kann sie in die Hand nehmen, immer wieder anschauen und lesen. Es ist ein gutes Gefühl, einen Umschlag zu öffnen, der weder Post vom Amt noch eine Rechnung enthält. Oder unnütze Werbung. Die Werbeleute nutzen das voll aus, dass wir gerne bunte und dicke, geheimnisvoll knisternde Umschläge bekommen. Also, werben wir mal für uns, in eigener Sache. Denken wir uns herrliche oder lustige Osterbriefe und Postkarten aus und bringen sie Anfang der Woche zur Post, damit sie noch vor dem Osterfest ankommen.

Wir brauchen Papier, Farbe und Stifte und einen Umschlag, den kann man auch selber falten. Es sei denn, wir verschicken nur eine Karte. Malen, zeichnen und schreiben ist dabei nur eine Option der Gestaltung. Man kann auch Schnipsel aus Zeitschriften, Geschenkpapier oder Kalendern nehmen, zurechtschneiden, neu sortieren und umherschieben bis man zufrieden ist, dann alles aufkleben. Die Schriftstellerin Herta Müller – Nobelpreisträgerin! – sammelt Buchstaben und Wörter und stellt daraus ganze Geschichten zusammen – im Internet findet man Bilder ihrer Collagen.

Die Potsdamer Illustratorin Heike Isenmann wünscht sich, dass wir wieder mehr mit der Hand schreiben und auch in Schreibschrift. Damit spricht sie Neurologen aus dem Herzen: Schreiben mit einem Stift spricht viel mehr und andere Regionen im Gehirn an, als wenn wir auf einer Tastatur tippen. Und es ist sinnlich und entspannend. Naja – Luther hat auf der Wartburg angeblich mit dem Tintenfass nach dem Teufel geworfen, den Fleck an der Wand soll man heute noch sehen. Das also bitte nicht tun.

Schöne Schreibschrift oder sogar Kalligrafie kann man lernen, Vorlagen dazu findet man im Internet. Oder man legt einfach los – aus dem lockeren Handgelenk Kringel, Wellen und Schnörkel fließen lassen und dann Buchstaben bilden.

Ungewöhnliche Zeiten inspirierten Menschen oft, Tagebuch zu führen. Wie wäre es mit einem Krisentagebuch für sich selbst oder die Kinder, falls die Ihnen in 30 Jahren nicht glauben, was hier 2020 los war. Leider haben Schreibwarengeschäfte jetzt geschlossen. Aber es tut auch ein Heft aus dem Supermarkt, dessen Einband man gestaltet, bemalt, beklebt. Innen kann man Fotos und Zeitungsausschnitte aufkleben, kuriose Kassenzettel (Klopapier, Nudeln), eine Nähanleitung für Mundschutz oder ein illustriertes Rezept: Osterbrot für uns selber und dieses Jahr auch für die Nachbarn.

Weitere Anregungen auf www.erzaehlschreiben.de, www.manuskriptur.info, www.federflug.com und auf www.kunstgriff23.de 

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