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Eric Makswitat.

© A. Klaer

PNN-Serie zu Flüchtlingshelfern in Potsdam: Bücher für alle

„Es gibt ein helles Deutschland, das sich leuchtend darstellt“, sagt Bundespräsident Joachim Gauck über die Helfer, die sich in diesen Tagen für Flüchtlinge einsetzen. Auch in Potsdam geben viele Freiwillige ihr Bestes. Wir stellen jede Woche ein Beispiel vor, aufgezeichnet von Katharina Wiechers. Heute: Eric Makswitat.

Von Katharina Wiechers

Inspiriert wurde ich von den Fernsehbildern aus München, als Tausende Flüchtlinge ankamen und so herzlich empfangen wurden. Gemeinsam mit einer Freundin, Anika Lerch, kam am WG-Küchentisch dann die Idee auf, auch auf lokaler Ebene etwas zu machen. Ich habe Politikwissenschaft studiert und mache gerade meinen Doktor, Bücher sind für mich also das wichtigste Werkzeug. Ganz ähnlich ging es Anika auch, und so kamen wir auf die Idee, Bücher für Flüchtlinge zu sammeln. Wir haben auf Amazon einen sogenannten Wunschzettel mit Büchern erstellt und öffentlich zugänglich gemacht, sodass jeder, der möchte, einfach online eines dieser Bücher bestellen und an mich schicken lassen kann. Zum einen sind das arabisch-deutsche Wörterbücher, aber auch Bilderwörterbücher, um sich im Alltag schnell zurecht zu finden. Auch Literatur ist dabei, wie zum Beispiel eine arabisch-deutsche Fassung von „Der kleine Prinz“ und Malbücher sowie Stifte für Kinder. Anfangs war das eigentlich nicht als große Aktion gedacht, wir haben den Link zu der Liste erstmal nur über Facebook, E-Mail oder SMS im Freundeskreis verschickt. Doch die Sache hat sich schnell verbreitet und irgendwann hat auch die Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein den Link auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht, danach gingen die Zahlen nochmal deutlich nach oben. Mittlerweile sind ungefähr 150 Bestellungen eingegangen.

Die landen dann alle erstmal bei mir zu Hause – mein Postbote dachte schon, da liegt ein Missverständnis vor. Aber als ich ihm erklärt habe, worum es geht, fand er das gut. Bis jetzt haben wir drei große Lieferungen ausgefahren – in Flüchtlingsunterkünfte in der Haeckelstraße, der David-Gilly-Straße und der Heinrich-Mann-Allee. Momentan sind die Bestellungen etwas zurückgegangen, aber das kann sich ja wieder ändern. Wer ein Buch spenden will, kann sich unter dem Link eines aussuchen – es gibt momentan gut 20 Artikel zur Auswahl. Schon mit fünf Euro kann man etwas bewirken, aber natürlich sind auch zehn, 20 oder 30 Euro toll. Mittlerweile wurde unsere Idee schon weitergetragen: In Lübeck gibt es zu unserer Freude auch eine solche Liste.

Heute berichtet Eric Makswitat, 27, der im Internet Bücher für Flüchtlinge in Potsdam sammelt. Sind Sie auch in der Flüchtlingshilfe aktiv oder kennen Sie jemanden, den wir hier vorstellen sollten? Schicken Sie uns eine E-Mail an potsdam@pnn.de

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