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Park Babelsberg: Denkmalbeirat fordert Erhalt von Grünfläche

Pläne für die im Park Babelsberg bedrohten Sichtachsen.

Zentrum-Ost - Der Landesdenkmalbeirat Brandenburg warnt erneut davor, dass die geplanten Mehrgeschosser nahe dem Babelsberger Park wichtigen Freiraum schließen und die Sichtachsen, sprich den Blick vom Park Richtung Innenstadt, behindern würde. Durch die Neubauten, so heißt es in einem offenen Brief des Vorsitzenden des Beirates, Reinhold Dellmann, an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), würde „die Bildwirkung mehrerer gartenkünstlerisch bedeutender Sichten des Babelsberger Parks erheblich beeinträchtigt“. Deshalb sei eine „Bebauung dieses äußerst sensiblen Gebietes überhaupt nicht möglich“. Er fordert, den Raum stattdessen als Grünfläche zu erhalten.

Der Landesdenkmalbeirat hatte, genau wie die Schlösserstiftung, bereits mehrfach Kritik an dem Bebauungsplan für das Areal entlang der Nuthestraße zwischen Humboldtring und Havelufer erhoben. Sie hatten auch mit rechtlichen Schritten gegen die Pläne gedroht, die mit einer Änderung des Flächennutzungsplanes verbunden sind. Beide Institutionen, so kritisiert Dellmann in seinem Brief, seien nicht an dem städtebaulichen Gutachten zu dem Gebiet beteiligt worden, in dem es auch um die maximale Höhe der Gebäude ging.

270 Wohnungen sollen entstehen

In dem Bereich neben dem Unesco-geschützten Welterbepark sollen statt zahlreicher Bäumen bald Mehrgeschosser entstehen. Dem hat im Dezember eine Mehrheit der Stadtverordneten zugestimmt. SPD, CDU und Linke hatten sich überwiegend für das Projekt ausgesprochen, Grüne und die Fraktion Die Andere hatten die Pläne kritisiert. Der Investor, die Firma BMP Immobilienentwicklung Berlin, will auf dem Gelände etwa 270 Wohnungen bauen. Mit dem Vorhaben hatten sich auch schon die Unesco-Welterbehüter von Icomos beschäftigt.

Die Stadt habe argumentiert, so Dellmann, dass die Neubauten hinter den verbleibenden Gehölzen vollständig verdeckt blieben. Dem widerspricht der Vorsitzende des Beirates. Von den wenigen Gehölzen östlich der Straße sei „dauerhaft keine Sichtschutzwirkung zu erwarten“, schreibt Dellmann. Zudem, so argumentiert er, seien die geplanten dreigeschossigen Häuser entgegen der Angaben der Stadt deutlich höher als die Nuthestraße. 

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