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Eine Grüne Mamba. 14 Giftschlangen holte die Polizei aus einer Wohnung in Potsdam, eine weitere wird noch gesucht.

© dpa/Armin Weigel

Update

Ordnungsamt sucht Reptil: Giftschlangen-Suche in Potsdam

Das Ordnungsamt beschlagnahmte 14 gefährliche Reptilien aus einer Wohnung in der Waldstadt II. Doch offenbar gab es noch bis zu zwei weitere Giftschlangen, die noch nicht gefunden wurden.

Potsdam - Auf der Jagd nach einer Giftschlange. Ordnungsamt und Feuerwehr sind im Bereich des Wohngebiets Waldstadt II auf der Suche nach einer Giftschlange. Das teilte die Stadt am Montag mit. Bei einem Einsatz am Wochenende hatten Einsatzkräfte des Potsdamer Ordnungsamts mit Unterstützung der städtischen Feuerwehr insgesamt 14 Giftschlangen aus einem Privathaushalt in der Waldstadt II beschlagnahmt. Grund dafür war die die nicht ausreichend gesicherte Haltung der Tiere. Bei einer Auswertung weiterer Hinweise am Montag wurde bekannt, dass eventuell Schlangen fehlen. Das Ordnungsamt suchte - auch um etwaige Gefahren für Nachbarn abzuwenden -  am Montag nochmals Wohnung und Wohnumfeld ab, doch der Verbleib der Giftschlange ist bislang unklar. 

Brenzlige Situation beim Verpacken der Tiere

Die Terrarien in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses seien nicht verschlossen und nicht beschriftet gewesen, sagte Schlangenexperte Marko Hafenberg der Deutschen Presse-Agentur. Hafenberg war eigenen Angaben zufolge am Wochenende als Sachverständiger vor Ort. „Um eine Gefährdung unbeteiligter Dritter auszuschließen, mussten die Tiere sichergestellt werden.“ Beim Verpacken der Schlangen sei es mehrmals zu brenzligen Situationen gekommen, sagte Hafenberg weiter. Der Halter habe ihn nicht an die Schlangen herangelassen und sie selbst aus den Terrarien geholt. Teils seien Schlangen entwischt, zweimal habe eine Schlange knapp am Finger des Halters vorbeigebissen. Der Halter sei in einem gesundheitlich offensichtlich desolaten Zustand gewesen.

Klapperschlangen und Kettenvipern

Laut Hafenberg handelte es sich unter anderem um Tigerklapperschlangen, zwei Kettenvipern und Felsenklapperschlangen. Die Kettenviper sei für einen Großteil aller tödlichen Giftschlangenbisse in Asien verantwortlich. Die 14 beschlagnahmten Giftschlangen werden aktuell artgerecht und sicher in einer Auffangstation in Brandenburg verwahrt. Grundsätzlich gibt es im Land Brandenburg keine Rechtsvorschriften, die die Haltung von Giftschlangen für Privatpersonen untersagen.

Laut Bestandsliste sogar 16 Schlangen

Der Halter habe ihm eine Bestandsliste mit 16 Schlangen gezeigt, sagte Hafenberg. In der Wohnung seien aber nur 14 Schlangen gefunden worden. Der Halter habe die Differenz damit begründet, dass eine Schlange gestorben und eine weitere von einer anderen gefressen worden sei.

Schlange nicht anfassen oder selbst einfangen

Die Stadt gab Anwohnern zudem auch Hinweise, wie sie sich im Falle einer Begegnung mit einer Giftschlange verhalten sollten. So sollte man sich ruhig verhalten und möglichst Abstand halten. Keinesfalls sollte die Giftschlange angefasst werden, auch von Versuchen, die Schlange selbst einzufangen wird dringend abgeraten. Stattdessen sollen die gängigen Notrufnummern 110 und 112 kontaktiert werden. (mit dpa)

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