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Sytuan Dang ist Inhaber des Restraurants "Mami Dang".

© Andreas Klaer

Neues Restaurant in Potsdam: "Mami Dang" variiert die vietnamesische Küche

Traditionelle Rezepte aus seinem Herkunftsland Vietnam passt Sytuan Dang in seinem Restaurant "Mami Dang" am Kanal an deutsche Gaumen an. Oder er ergänzt sie durch japanische Einflüsse. 

Von Birte Förster

Neues ausprobieren, Rezepte weiterentwickeln und schauen, wie diese bei den Kunden ankommen: Das ist es, was sich Küchenchef Sytuan Dang für das „Mami Dang“ vorstellt. Vor etwa einem Monat hat der 40-Jährige zusammen mit seinem Geschäftspartner Nguyen Tuan Nanh das Restaurant Am Kanal 53 in Potsdam eröffnet. Damit lösen die beiden dort das  Restaurant „Minsu“ ab. 

Die renovierten Räumlichkeiten sind gemütlich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Zahlreiche Tische in hellem Holzton stehen in dem großen, langgezogenen Restaurant. Mehrere Säulen unterteilen den Raum und sorgen für Schattenspiele. Die Wände sind teils mit stilvollen Blumenmustern, teils in verschiedenen warmen Farben gestaltet. Farblich dazu passen die großen Lampen in mattem Goldton, die über den Tischen hängen. 

In Gold- und Holztönen ist die Dekoration im "Mami Dang" gehalten. 
In Gold- und Holztönen ist die Dekoration im "Mami Dang" gehalten. 

© Andreas Klaer

Für den Chef ist das „Mami Dang“ nicht das erste eigene Restaurant. Seit seiner Ankunft in Deutschland hat er über mehrere Jahre Erfahrungen als Koch gesammelt. Bis vor elf Jahren lebte er in der Provinz Nghe An im Vietnam, studierte dort Verkehr und Logistik. Dann habe er etwas Neues kennenlernen wollen, wie er sagt, und entschied sich für ein Leben in Deutschland. 

Erstes Restaurant in Werder (Havel)

Zunächst arbeitete Dang in den Küchen von asiatischen Restaurants in Berlin. Das, was er dort zubereitete, kam bei den Kunden gut an. So habe er schnell gemerkt, dass er irgendwann ein eigenes Restaurant eröffnen wolle, erzählt Dang. Seinen Wunsch setzte er einige Jahre später in Werder (Havel) um – mit Erfolg. 

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Über Mund-zu-Mund-Propaganda wurde sein dortiges Restaurant bekannt. „Werbung musste ich keine machen“, sagt er. Inzwischen hat er das Restaurant seiner Cousine vermacht, um anderswo ein neues Projekt zu starten. Eine Zeit lang arbeitete er außerdem in dem vietnamesischen Restaurant „Herr Dang“ in der Brandenburger Straße. Die dortige Inhaberin ist inzwischen seine Freundin. Noch immer berät er sie zum Konzept des Ladens und zu neuen Gerichten. 

Deutsche mögens weniger fett

Seit Dang in Deutschland lebt und arbeitet, hat er auch erfahren, welche ihm vertrauten kulinarischen Gepflogenheit aus dem Vietnam hierzulande gut ankommen – und in welchen Fällen es einer Anpassung bedarf. In der vietnamesischen Küche sei es wichtig, viel Fett zu verwenden. Haut und Fettschichten im Essen seien sehr beliebt, erzählt er. Hier musste er die traditionellen Gerichte dem deutschen Gaumen anpassen, der eher an weniger Fett gewöhnt ist. 

In sein neues Restaurant wolle er nun „alles, was er bisher gelernt hat, einbringen“, sagt Dang. Unterstützung erhalten die beiden Chefs von vier Mitarbeitern – mit einigen hat er schon in anderen Restaurants zusammengearbeitet. 

Das Restaurant "Mami Dang" bietet vietnamesische und japanische Küche.
Das Restaurant "Mami Dang" bietet vietnamesische und japanische Küche.

© Andreas Klaer

Neben traditionellen vietnamesischen Speisen stehen auf der Karte auch diverse Sushi-Kreationen. Während Dang viele der Rezepte aus seinem Heimatland Vietnam mitgebracht hat, ist er auf die japanische Küche erst in Deutschland gestoßen und hat diese nun mit in sein Gerichte-Repertoire aufgenommen. Dabei herausgekommen sind Kombinationen wie Rettich, Ingwer, Peperoni mit Ponzu-Sauce, einer Sauce auf Basis von Zitrusfrüchten und Fischsud, oder Thunfisch mit Gurke, Paprika und Gartenkresse.

Curry mit Kokosmilch und Erdnüssen

Beliebt sei bei seinen Gästen vor allem ein Currygericht, das mit Kokosmilch, Gemüse und Erdnüssen in Kombination mit verschiedenen Fleischsorten, Lachs oder Tofu serviert wird. Je nach Variante kostet dieses zwischen zehn und 16 Euro.

Häufig bestellt werde auch „Sa Ot“: gebratene Reisnudeln mit verschiedenem Gemüse, Tofu oder Fleisch. Wer „Sa Ot“ serviert bekommt, erhält einen bunten Teller mit Karotten, Lauchzwiebeln, Sojasprossen und verschiedenen Kräutern. Die Limettensauce mit Chili sorgt in dem würzigen Gericht für eine angenehme Schärfe. Zwischendurch macht sich immer mal wieder der Geschmack von Zitronengras am Gaumen bemerkbar. Das Gericht kostet zwischen 11 und 13 Euro. Außerdem stehen auf der Karte Speisen wie eine Lachssuppe mit Ananas und Gemüse sowie der Bao Burger mit Mango, Rindfleisch und Koriander. 

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In seinem Restaurant setze er noch stärker als vorher auf Qualität, sagt Dang. Alles sei frisch, außerdem würden sie bei der Zubereitung der Gerichte auf Geschmacksverstärker wie Glutamat verzichten. Das macht sich auch in den Preisen bemerkbar. Einige Gäste empfinden diese als zu hoch, wie aus den ersten vorhandenen Google-Bewertungen hervorgeht. Aber die meisten sprechen ein klares Lob aus, wenn es um die servierten Speisen und das Ambiente in dem Restaurant geht. 

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