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Belebend. Rund ums Barberini haben Einrichtungen mehr Zuspruch.

© B. Settnik/dpa

Neues Museum Barberini Potsdam: Vom Barberini-Effekt profitieren

Auch zwei Wochen nach der Eröffnung des Museums Barberini lässt der Andrang nicht nach. Das freut nicht nur das Kunstmuseum, sondern auch die Nachbarn.

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Potsdam – Der Ansturm auf das neue Kunstmuseum Barberini reißt nicht ab. Auch mehr als zwei Wochen nach der offiziellen Eröffnung würden weiter rund 2000 Besucher an normalen Wochentagen registriert. Samstags und sonntags seien es jeweils sogar bis zu 3000 Gäste gewesen, sagte Museumssprecherin Johanna Köhler am Dienstag auf PNN-Anfrage. „Wir empfehlen, das Museum nach 16 Uhr zu besuchen, weil es dann etwas leerer ist“, sagte Köhler. Zudem wird ausdrücklich zur Online-Buchung mit Zeitfenstern geraten, um ohne Wartezeit in das Haus zu gelangen.

Der Milliardär und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner hatte das Museum mit insgesamt 2200 Quadratmetern Ausstellungsfläche hinter der Fassade des 1945 zerstörten Palais Barberini in drei Jahren Bauzeit wiedererrichtet. Plattners Stiftung finanziert den laufenden Betrieb. Jährlich sollen drei hochkarätige Schauen mit Bildern aus Plattners Privatsammlung und Leihgaben von internationalen Museen präsentiert werden. Derzeit sind mehr als 170 Kunstwerke zu sehen: Die Impressionisten-Schau zeigt mehr als 90 Werke, darunter 41 Bilder von Claude Monet sowie von Pierre-Auguste Renoir oder Alfred Sisley. Die Ausstellung „Klassiker der Moderne“ vereint 60 Gemälde und Skulpturen, unter anderem von Max Liebermann, Edvard Munch und Auguste Rodin. Dazu kommt ein Raum mit Kunst aus der früheren DDR.

Bis zu 500.000 Gäste könnten dieses Jahr das Museum besuchen 

Die Reaktionen auf der Facebookseite des Museums sind bisher fast durchweg positiv. Inzwischen kann das Museum in dem sozialen Netzwerk schon auf 6400 Freunde verweisen. Sollte sich der Trend fortsetzen, dass jeden Tag im Schnitt 2000 und mehr Besucher kommen, könnte das Museum in diesem Jahr bis zu 500 000 Gäste erwarten – und damit die bisherigen Top-Attraktionen der Stadt wie das Schloss Sanssouci oder den Filmpark Babelsberg hinter sich lassen.

Allerdings profitieren mittlerweile auch andere Einrichtungen vom Zuspruch für das neue Kunstmuseum. So bestätigt Elke Böttcher vom benachbarten Potsdam Museum einen positiven „Barberini-Effekt“. „An den Wochenenden spüren wir schon einen verstärkten Zulauf“, sagt die Museumssprecherin. Auch unter der Woche sei es gefühlt voller. „Allerdings läuft unsere aktuelle Ausstellung bereits seit Anfang an sehr gut.“ Im Dezember wurde im Potsdam Museum die Ausstellung „Die wilden 80er Jahre in der deutsch-deutschen Malerei“ eröffnet.

Mehr Gäste im Mercure und beim Italiener

Zu spüren ist das Interesse für das Barberini auch im Hotel Mercure, nur rund 250 Meter vom Kunstmuseum entfernt. „Sicherlich haben wir einen leichten Gästeanstieg zu verzeichnen“, erklärt Hoteldirektor Marco Wesolowski auf PNN-Anfrage. Vor allem zur Eröffnung des Barberini habe das Hotel einige Zimmer mehr verkauft. Dieser Anstieg wirke sich aber in der „Startphase“ noch kaum auf das Geschäft aus. „Wir gehen aber zukünftig von einer Steigerung aus.“

Glücklich über das Barberini ist man offensichtlich auch in der Pizzeria L’Osteria in der Humboldtstraße um die Ecke. Auf die Frage, ob denn seit der Eröffnung des Museums mehr Gäste kämen, sagt ein Mitarbeiterin sofort: „Auf jeden Fall. Das merken wir schon.“

Doch nicht nur für mehr Umsatz , sondern auch für erste Anekdoten hat das Museum schon gesorgt: „Neulich bellte es überraschend aus einer an der Garderobe abgegebenen Tasche – und wir mussten den Hundehalter über eine Durchsage bitten, sich seines Tieres wieder anzunehmen“, berichtete Museumssprecherin Köhler. 

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