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Neue Tramstrecke zum Campus am Jungfernsee: Der Nordast wächst

Heute startet der Bau der Tramtrasse zum Campus Jungfernsee. In einem Jahr soll sie in Betrieb gehen - und danach soll es noch weitergehen.

Für Potsdams Nahverkehr ist der heutige Montag ein wichtiger Tag: Mit dem symbolischen Spatenstich beginnt im Bornstedter Feld der Bau der neuen Tramstrecke, die den Campus Jungfernsee erschließen soll. Es ist der erste Neubau in Potsdam seit 15 Jahren. Damals war der sogenannte Nordast zur Viereckremise anlässlich der Bundesgartenschau in Betrieb gegangen. Nun soll er weiterwachsen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 soll die Strecke in Betrieb gehen.

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7,5 Millionen für neue Tramstrecke

7,5 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Die Strecke ist nach den Plänen des Verkehrsbetriebs (ViP) genau 1125 Meter lang. Sie wird vom jetzigen Endpunkt an der Viereckremise entlang der Georg-Hermann-Allee führen. Von dort biegt die Trasse stadtauswärts nach links in die Nedlitzer Straße ab und verläuft zunächst auf einer Länge von gut 200 Metern eingleisig auf der Fahrbahn. Die Straße selbst wird verbreitert, sodass es weiterhin pro Richtung eine Fahrspur für Autos gibt. Ein eigenes zweigleisiges Bett für die Tram ist an dieser Stelle der Nedlitzer Straße nicht möglich, weil die Straße sonst zu dicht an die bestehende Wohnbebauung rücken würde.

Oberhalb der Fritz-von-der-Lancken- Straße führt die Strecke dann zweigleisig weiter. In diesem Teil werden auch etwa ein Dutzend Bäume für die Neubaustrecke gefällt werden müssen. An der neuen Endhaltestelle am Campus Jungfernsee soll es eine Wendeschleife für die Linie 96 geben. Wie jetzt schon an der Endhaltestelle der Linie 92 in der Kirschallee sollen die Fahrgäste auch dort von der Tram in den Bus direkt umsteigen können. Eine neue Haltestelle mit dem Namen Rote Kasernen ist künftig vor dem Aldi-Markt an der Einmündung der Georg-Hermann-Allee in die Nedlitzer Straße vorgesehen.

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Mittel stammen aus dem Infrastrukturpaket

Die Mittel für den Neubau, nach dessen Fertigstellung die Wendeschleife an der Viereckremise Wohnhäusern weichen soll, stammen aus dem Infrastrukturpaket, das die Stadtverordneten im vergangenen Jahr beschlossen haben. Die Stadt muss dabei eine größere Last tragen als bei früheren ähnlichen Projekten. Der Grund ist die geänderte Fördersystematik des Landes: Wurden früher bis zu 75 Prozent der Investitionen gefördert, zahlt das Land seit dem Jahr 2014 nur noch pauschale Summen an die Brandenburger Straßenbahn- und O-Bus-Betreiber aus. Für Potsdam sind es etwa 1,9 Millionen Euro pro Jahr. Im Durchschnitt der Vorjahre war es fast eine Million Euro mehr.

Das Geld fehlte dann für den Ausbau. Die Planung verzögerte sich. Problematisch war, dass die Stadt dem Investor des Campus am Jungfernsee eine Straßenbahnanbindung in Aussicht gestellt hatte. Tatsächlich hatte das dort ansässige SAP Innovation Center mehrfach auf eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gedrungen. Außerdem stand die Stadt noch aus einem anderen Grund unter Zeitdruck: Für den Streckenbau zur Viereckremise und zur Kirschallee hatte sie 10,7 Million Euro Fördermittel kassiert – und ausgegeben. Der Förderbescheid sah aber die Inbetriebnahme des vollständigen Nordastes bis zum Jungfernsee bis zum Jahr 2020 vor. Das Fördergeld müsste Potsdam zurückzahlen, wenn die Strecke nicht rechtzeitig fertig werden würde.

Potsdams Norden wächst und wächst

Hintergrund des Neubaus ist auch, dass sich das Wachstum der Stadt vor allem im Norden bemerkbar macht. Im Bornstedter Feld erwartet der Verkehrsbetrieb bis zum Jahr 2025 ein Wachstum der Nachfrage um 57 Prozent. So sollen entlang der Georg-Hermann-Allee Hunderte neuer Wohnungen gebaut werden und auch auf dem Campus am Jungfernsee entsteht ein neues Viertel mit 150 Stadtvillen.

Wenn in einigen Jahren auch die Entwicklung der Krampnitzer Kasernen zum Wohngebiet für bis zu 3800 Menschen begonnen hat, soll die Tramlinie vom Campus Jungfernsee noch einmal verlängert werden – um weitere knapp fünf Kilometer entlang der Nedlitzer Straße und über die Insel Neu Fahrland bis zum Kasernenareal. Der Verkehrsbetrieb rechnet dafür mit Baukosten von etwa 36 Millionen Euro, da unter anderem eine neue Brücke über den Sacrow-Paretzer-Kanal gebaut werden muss. Abhängig von der Bevölkerungsentwicklung und den zur Verfügung stehenden Mitteln könnte die Nordstrecke in späteren Jahren sogar bis nach Fahrland weiter geführt werden.

Hintergrund - Daten und Faten zur Strecke:

- 1125 m Strecke, davon 330 m eingleisig

- 400 m Wendeschleife mit Aufstellgleis

- 4750 m Schienen

- 8000 m² Rasengleis

- 4 Weichen

- 50 neue Maste

- 2500 m Fahrdraht

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