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Wie hier in der Lindenstraße wird an vielen Stellen in der Innenstadt aktuell Glühwein verkauft.

© Andreas Klaer

Neue Corona-Höchstwerte in Potsdam: Rathaus prüft Vorgehen gegen Glühwein-Verkauf

Die Corona-Werte in Potsdam steigen weiter. Nun prüft die Stadtverwaltung, ob sie gegen den Glühweinverkauf rund um die Brandenburger Straße vorgehen kann. Die Lage in einem Seniorenheim wird immer besorgniserregender.

Potsdam - Von Negativrekord zu Negativrekord: Die Zahl der Corona-Infektionen nimmt in Potsdam trotz aller Beschränkungen stetig zu. Am Montagmorgen meldete das Gesundheitsamt mit einem Wert von 170,8 einen bisherigen Höchststand bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz. Am Montag vor einer Woche lag diese Zahl noch bei 95,9. An jenem 30. November waren auch noch elf neue Infektionen gemeldet worden – am 7. Dezember waren es 23 Fälle.

Angesichts der Lage prüft die Stadt weitere Maßnahmen – so geht es zum Beispiel um die Frage, ob man gegen den Außer-Haus-Verkauf von Glühwein im Umfeld der Brandenburger Straße vorlegen kann. „Wir beobachten das Geschehen dort mit Sorge“, sagte eine Rathaussprecherin auf PNN-Anfrage. Leser hatten geschildert, gerade in den Abendstunden würden sich in Nebenstraßen des Einkaufsboulevards auch größere Gruppen vor Imbissen und Lokalen zum gemeinsamen Trinken treffen – als Alternative zum abgesagten Weihnachtsmarkt. Dabei würden Abstände kaum eingehalten, hieß es.

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Ausbruch in Seniorenheim: 42 Infizierte

Sorgen bereitet auch der Ausbruch im Franziskus-Seniorenpflegeheim in der Kiepenheuerallee – dort sind nunmehr 42 von rund 130 Bewohnern infiziert. Das bestätigte ein Sprecher des Heimbetreibers, der Alexianer GmbH, den PNN. Es stünden auch noch Testergebnisse aus, auch aus der Mitarbeiterschaft. Bisher habe sich der Gesundheitszustand der Senioren aber nicht verschlechtert, sagte er. Gleichwohl sei die Lage eine immense, auch psychologische Herausforderung. Ferner wurde jetzt auch ein Ausbruch in einer Demenz-Wohngemeinschaft in der Heinrich-Mann-Allee bekannt – in dem dortigen „Omi-Opi-Haus“ haben sich alle neun Bewohner mit dem Virus angesteckt, wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ berichtete.

Zwei Grundschulen mit neuen Corona-Fällen

Auch an den Schulen bleibt die Lage gespannt. Insgesamt gibt es laut Rathaus derzeit in vier Kitas in Potsdam, in sechs Grundschulen sowie in fünf weiterführenden Schulen einzelne positive Corona-Infektionen. Neu am zurückliegenden Wochenende dazugekommen sind die Grundschule Ludwig-Renn in Eiche sowie die Grundschule „Am Priesterweg“ in Drewitz. 851 Potsdamer befinden sich als Kontaktpersonen derzeit in häuslicher Quarantäne. Anfang Dezember lag diese Zahl schon einmal bei über 1100. Relativ unverändert war am Montag die Lage in beiden Krankenhäusern: Im Bergmann-Klinikum wurden 25 Corona-Patienten auf der Normal- und zwölf auf der Intensivstation behandelt, dazu kamen zehn Personen im St. Josefs-Krankenhaus. Das waren vier Menschen weniger als am Sonntag.

Musikschule kann wieder öffnen

Trotz steigender Corona-Werte in Potsdam kann die städtische Musikschule ab dem morgigen Dienstag wieder teilweise ihren Betrieb aufnehmen. Das hat der Krisenstab im Rathaus am Montag entschieden, teilte die Stadtverwaltung mit. „Der Präsenzunterricht wird zunächst nur für Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren im Einzelunterricht sowie im Gruppenunterricht mit bis zu zwei Schülern wieder zugelassen“, hieß es. Das komme vor allem Kindern und Jugendlichen zu Gute, betonte Kulturdezernentin Noosha Aubel (parteilos).

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Wegen der steigenden Coronazahlen hatte die Stadt Anfang November in der Schule auf Distanzunterricht umgestellt. Allerdings hatte es an der Schließung viel Kritik gegeben, nicht zuletzt vom Dachverband der Musikschulen in Brandenburg – nirgends sonst werde so rigide verfahren wie in Potsdam, so der Vorwurf. Nun könne man in der Schule unter anderem den wichtigen Wettbewerb „Jugend musiziert“ vorbereiten, hieß es. Allerdings hieß es zuletzt auch, sollten die Corona-Inzidenzwerte in Potsdam über 200 steigen, dann werde die Schule wieder geschlossen. Keine Angaben machte die Stadt, wann die zentrale Bibliothek am Kanal wieder geöffnet werden kann.

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