zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Mehr Sicherheit am Steuer Filmstudenten drehten fürs Verkehrsministerium

Der Beifahrersitz als Kinderspielzimmer, das Lkw-Führerhaus als Wohnzimmer zum Abhängen und Biertrinken, ein flotter Wagen als hoffnungslos vollgepacktes Büro oder Schönheitssalon in eigener Sache – und alles bei voller Fahrt: Der Unfall scheint unvermeidlich in jeder dieser vier Szenen, die Regisseur Simon Ostermann für seinen Kurzfilm „Hinterm Steuer“ inszeniert hat. Auch wenn er mit Übertreibung spielt, mag sich so mancher Autofahrer ertappt fühlen.

Der Beifahrersitz als Kinderspielzimmer, das Lkw-Führerhaus als Wohnzimmer zum Abhängen und Biertrinken, ein flotter Wagen als hoffnungslos vollgepacktes Büro oder Schönheitssalon in eigener Sache – und alles bei voller Fahrt: Der Unfall scheint unvermeidlich in jeder dieser vier Szenen, die Regisseur Simon Ostermann für seinen Kurzfilm „Hinterm Steuer“ inszeniert hat. Auch wenn er mit Übertreibung spielt, mag sich so mancher Autofahrer ertappt fühlen. Blut gibt es am Ende nur beim harmlosen Abrutschen beim Zehnägelschneiden – oder einen Ketchupfleck auf dem Hemd. Die Botschaft ist dennoch klar: Wer am Steuer abgelenkt ist, spielt mit seinem Leben und dem Leben anderer.

Der Film ist einer von zwei Spots, die in den kommenden Wochen in 30 Brandenburger Kinos laufen. Filmuni-Student Simon Ostermann hat wie sein Kommilitone Jonas Ludwig Walter den Wettbewerb der Verkehrssicherheitskampagne „Lieber sicher. Lieber leben“ gewonnen. Am gestrigen Mittwoch wurden die Sieger von Verkehrsministerin Kathrin Schneider (parteilos) im Babelsberger Thalia-Kino vorgestellt.

Regisseur Jonas Ludwig Walter geht von einem persönlichen Schicksal aus. In seinem Spot „A9“ errichten Hinterbliebene eines Unfallopfers ein Holzkreuz an der Unfallstelle an der Autobahn – im Off sind ihre Gedanken zu hören: „Der ist in diesem Auto einfach verbrannt. Dieses Bild habe ich jeden Tag vor den Augen“, sagt einer. Ein anderer stellt die Frage: „Wofür eigentlich?“

13 Studierende hatten sich bei dem vom Verkehrsministerium ausgeschriebenen Kurzfilmwettbewerb beworben, teilte das Ministerium mit. In einem zweistufigen Verfahren seien zunächst die besten drei Ideen mit 500 Euro prämiert worden. Auf dieser Grundlage sollten die Autoren weiterarbeiten – statt dem ursprünglich vorgesehenen einen Sieger entschied sich die Jury aus Vertretern der Filmuni, der PR-Agentur Orca Affairs und des Ministeriums für zwei Siegerbeiträge, die jeweils eine Prämie von 1000 Euro bekamen. Für die Produktion der Filme habe die Filmuni zudem rund 56 000 Euro und das Ministerium knapp 25 000 Euro bereitgestellt. In die Kinos kommt der Spot dank weiterer Unterstützung von der Direct Line Versicherung AG aus Teltow. Die Filme sind auch im Internet unter www.liebersicher.de zu sehen.

Die brandenburgische Verkehrssicherheitskampagne gibt es bereits seit 18 Jahren. Ziel sei die Verbesserung der Sicherheit auf Brandenburgs Straßen, erklärte Ministerin Kathrin Schneider. Verkehrsteilnehmer sollen damit für mehr Aufmerksamkeit und Verantwortungsbewusstsein sensibilisiert werden. Man wende sich vor allem an Kinder, Jugendliche und Ältere. jaha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false