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Mehr Hotels, mehr Touristen: Tourismus in Potsdam legt zu

Potsdam setzt weiter auf Tourismus. Das Wachstum der vergangenen Jahre soll fortgesetzt werden.

Mit dem Tourismus in Potsdam geht es aufwärts – seit Jahren. Die Zahl der Gäste, der Übernachtungen und die Auslastung der Hotels legen stetig zu. Nun soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden, wie am Montag im Rathaus bei der Vorstellung des aktuellen Tourismusberichtes deutlich wurde. Die PNN geben einen Überblick, wo Potsdam steht und was in den nächsten Jahren geschehen soll.

Gäste und Übernachtungen

2017 war für den Tourismus in Potsdam erneut ein Rekordjahr. 1 171 431 Übernachtungen wurden gezählt, erstmal lag die Zahl der Gäste über einer halben Million pro Jahr – nämlich bei 508 583. Das waren 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Potsdam liegt damit auf dem fünften Platz unter den Reisegebieten Brandenburgs. Im Langzeitvergleich wird ein enormes Wachstum deutlich: Im Jahr 1993 – als Potsdam zur 1000-Jahr-Feier auch viel Publikum anzog – wurden gerade mal 116 000 Gästeankünfte gezählt. Allerdings standen seinerzeit auch nur rund 1600 Betten für die Gäste zur Verfügung – inzwischen hat sich die Kapazität um 250 Prozent erhöht. Große Bedeutung haben in Potsdam auch die Tagesgäste. 16,5 Millionen seien es laut einer Erhebung im Jahr 2013 gewesen.

Potsdams Attraktionen

Aus dem Stand hat sich das Museum Barberini zu Potsdams größtem Besuchermagnet entwickelt. 525 000 Besucher zählte das im Januar 2017 eröffnete Haus. „Ein Start-Ziel-Sieg“, so Stadtmarketingchefin Sigrid Sommer. 325 000 waren es im Filmpark Babelsberg, 319 000 im Schloss Sanssouci. Letzteres hat laut Raimund Jennert von Potsdams Tourismusmarketinggesellschaft (PMSG) überregional weiterhin die größte Ausstrahlung.

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Tourismus hat sich in Potsdam seit der Wiedervereinigung zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Rund 20 000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Branche – neben den Angestellten in Hotellerie und Gastronomie sind das Mitarbeiter bei Zulieferern und in den Schlössern, Gärten und Museen. Rund eine dreiviertel Milliarde Euro werden dabei umgesetzt. Allerdings stammt diese Zahl aus einer Erhebung aus dem Jahr 2013. Seither dürfte der Umsatz weiter gewachsen sein. Auch für den städtischen Haushalt ist die Branche lohnenswert: Im vergangenen Jahr spülte allein die Bettensteuer rund 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse.

Kapazitäten der Hotels

Kommen Tourismussaison, eine besondere Veranstaltung oder Sonderwünsche zusammen, kann es in Potsdam schwierig werden, ein Zimmer zu bekommen, so Sommer. Man rate deshalb Organisatoren von Gruppenreisen zu langfristiger Planung - besonders zwischen Mai und September. Statistisch gesehen ist die Bettenauslastung in den Hotels und Pensionen im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent auf 52,5 Prozent gesunken. Dabei handele es sich aber um einen kurzfristigen Effekt, so Sommer. Schließlich seien 168 Betten im Jahr 2017 hinzugekommen – unter anderem in einem neuen Hotel neben dem Hauptbahnhof. Da auch viele alleinreisende Gäste in Doppelzimmern übernachten, sei die Zimmerauslastung höher. Sie liege bei rund 65 Prozent, so Jennert. Potsdam vertrage zusätzliche Hotelkapazität. Das belege das Interesse von Investoren. In den nächsten drei bis fünf Jahren sollen sechs neue Hotels mit rund 1000 neuen Betten entstehen. Wie berichtet sind Neubauten in der nördlichen Speicherstadt, Am Kanal, an der alten Wagenhalle neben dem Hauptbahnhof, in der Babelsberger Straße sowie in Babelsberg am alten Lokschuppen und im Filmpark geplant.

Herkunft der Gäste

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der ausländischen Gäste im Jahr 2017 um 3,4 Prozent auf rund 47 000 erhöht – weniger als die der inländischen Gäste. Die Zahl der Übernachtungen ging sogar um 2,5 Prozent zurück. Der Anteil ausländischer Gäste an den Übernachtungen fiel auf 10,2 Prozent. „Der starke Zuwachs an spanischen Gästen in den Jahren 2015 und 2016 hat sich stabilisiert. Die Schweizer Gäste haben 2017 knapp vor Spanien und Dänemark den zweiten Platz erobert“, so Statistikchefin Heike Gumz. Die meisten ausländischen Gäste kamen wie schon seit Jahren aus den Niederlanden.

Marketing im Ausland

Gerade bei der Werbung ausländischer Gäste sieht Jennert noch Potenzial. Ab dem nächsten Jahr will die PMSG deshalb das Auslandsmarketing verstärken. Dabei habe man unter anderem Spanien, die Niederlande, Frankreich und Italien im Blick. In deutschsprachigen Ländern und in Polen sei man ohnehin präsent. Künftig könnte auch China eine Rolle spielen. Außerdem erhoffe man sich Erkenntnisse aus einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung für ganz Brandenburg. Ergebnisse soll es noch in diesem Jahr geben.

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