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Ende offen. Das Richtfest für die Da-Vinci-Gesamtschule im Bornstedter Feld musste kurzfristig abgesagt werden. Ob nun auch die Eröffnung im Sommer platzt, ist ungewiss. Die Stadtpolitiker fordern einen Notfallplan, der verantwortliche Kommunale Immobilien Service verweist aber auf noch ausstehende Testergebnisse.

© dpa

Probleme an der Da-Vinci-Schule in Potsdam: Zwei Wochen bangen

Ein Statiker entscheidet, wie mit den Betonproblemen im Rohbau der Da-Vinci-Schule umgegangen wird.

Bornstedter Feld/ Eiche - Angesichts der Betonschwäche im Rohbau der geplanten Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule hofft die Stadt noch auf eine Lösung für Hunderte Schüler ohne weiteren Zeitverzug und Provisorien. Zumindest bestehe derzeit noch kein Anlass, vorsorglich weitere Unterrichtscontainer zu bestellen, um für den Fall gerüstet zu sein, dass die Schule an der Esplanade nicht wie geplant im Sommer öffnen kann. Das teilte Stadtsprecher Markus Klier am Montag auf Anfrage mit. Gleichwohl berate man sich, auch mit Landesbehörden, wie mit einer weiteren Verzögerung umgegangen werden könne.

Wie berichtet hatten die Stadt und ihr Kommunaler Immobilien Service (KIS) am vergangenen Freitag überraschend das Richtfest für die Schule abgesagt. Der Grund: ein Verdacht, dass der Beton in Teilen der Decke über dem Schulfoyer nicht fest genug ist. Sollte sich das bestätigen, könnte sich die für den Sommer 2016 geplante Eröffnung nach hinten verschieben – 470 Schüler müssten möglicherweise in Provisorien untergebracht werden. In das bisherige Schulgebäude der Da-Vinci- Schule in der Haeckelstraße in Potsdam-West soll dann ein neues dreizügiges Gymnasium einziehen.

Wie es nun weitergeht, steht laut Klier erst in zwei Wochen fest. Diese Woche würden noch Betonproben in einem Labor ausgewertet, dann müsse ein Statiker über die nächsten Schritte entscheiden – also ob das Deckenteil ersetzt werden muss. Hoffnung macht den KIS-Bauplanern, dass sich nur eine von mehreren Stichproben als problematisch erwiesen habe. Verwendet wurde dabei zunächst ein sogenannter Rückprallhammer, mit dem sich die Festigkeit von Beton bestimmen lässt. Für einen genauen Befund sei aber das Laborergebnis nötig, sagte Klier.

Der KIS hatte den betroffenen Bereich vorsorglich sperren lassen. Klier sagte, an anderen Stellen im Gebäude könne aber weiterhin gearbeitet werden. Insofern gehe man zunächst davon aus, weiter im Zeitplan bleiben zu können, so Klier. Genaue Informationen zu den Schwierigkeiten forderte CDU-Fraktionschef Matthias Finken – beim morgigen Hauptausschuss müsse die Stadt informieren. Der Linke-Bildungsexperte Stefan Wollenberg sagte, neben der schnellstmöglichen Lösung des Problems müsse ein Notfallplan erarbeitet werden. Erfreulich sei einzig, dass der KIS seine Baustellen offenbar engmaschig kontrolliere und so die Probleme frühzeitig festgestellt worden seien.

Spekuliert wird, wie es überhaupt zu den Problemen kommen konnte. Stadtsprecher Klier bestätigte auf Anfrage, sollte es sich um schadhaften Beton handeln, wäre das ein sehr seltener Fall. Nach PNN-Informationen wird im Rathaus spekuliert, ob von der Baufirma wegen des Termindrucks möglicherweise nicht genügend auf die derzeit wechselhafte Wetterlage geachtet wurde. Klier sagte, angesichts der Erkenntnislage könne er noch keine Angaben zu Schadenersatzforderungen machen.

Die neue Schule an der Esplanade ist einer von mehreren Schulneubauten in Potsdam, die angesichts steigender Schülerzahlen in der wachsenden Stadt dringend benötigt werden. Dafür hatten die Stadtverordneten bereits ein 160-Millionen-Euro-Programm aufgelegt. Das muss in den kommenden Jahren wie berichtet noch erweitert werden, im Gespräch sind zwei weitere Grundschulen und mindestens eine weiterführende Schule.

Und im Rahmen dieses Schulentwicklungsplans konnte der KIS am Montag zumindest eine gute Nachricht verbreiten: Der vorgesehene Neubau einer Turnhalle an der Ludwig-Renn-Grundschule an der Kaiser-Friedrich-Straße in Eiche kommt voran. Im Amtsblatt der Europäischen Union hat der städtische Eigenbetrieb jetzt die Planungsleistungen für die Turnhalle ausgeschrieben. Die Fertigstellung sei für 2017 geplant, sagte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage. Das Investitionsvolumen liege bei 4,9 Millionen Euro. Die Halle soll mit Geräte- und Umkleideräumen sowie Duschen ausgestattet sein sowie auch den Anforderungen von Sportvereinen entsprechen, wie es in der Ausschreibung heißt. Und weiter wird vom KIS betont: „Besonderer Wert wird auf eine zeitnahe Umsetzung gelegt“.

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